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Kräftige Gehaltserhöhungen für ungarische Politiker

21. Januar 2003
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Budapest, 21.1.2003, PESTER LLOYD, deutsch

Der Beschluss der Medgyessy-Regierung vom Vorjahr, die Bezüge der Öffentlichen Angestellten um 20 Prozent zu erhöhen, führte zu mehr als überdurchschnittlichen Zuwächsen bei den Einkommen der Politiker, für die eben diese Bezüge als Grundlage dienen. Durch die Erhöhung und die Dazurechnung verschiedener Zulagen hat sich das Gehalt der Regierungsmitglieder praktisch fast verdoppelt. Der Ministerpräsident, der 2002 noch brutto rund 700.000 Ft. (ca. 3.000 Euro - MD) verdiente, erhält 2003 nun 1,300.000 Ft. Seine Minister bekommen anstatt den früheren 460.000 Ft. jetzt monatlich 850.000. Eine ähnlich rapide Steigerung ihrer Einkünfte erleben die 386 Parlamentsabgeordneten. Ihre durchschnittlichen Grundgehälter wachsen auf nahezu 300.000 Ft., zu der noch eine Kostenpauschale von mehreren Hunderttausenden kommt. Abgeordnete aus der Provinz erhalten eine beträchtliche Pauschale für Verkehrs– und Unterkunftskosten, wobei sie nun keine Rechnungen mehr abliefern müssen. Während ihr Beruf Politiker auch finanziell immer lukrativer wird, erwägen manche Abgeordnete schon eine neue Karriere, die sie – für ungarische Begriffe – schon unter die Millionäre einreihen lässt. Ungarn kann ab nächstem Jahr 24 Abgeordnete ins Europäische Parlament entsenden, wo sie mit 8.500 Euro im Monat, also rund zwei Mio. Ft., dotiert werden. Wegen der meist mangelnden Sprachkenntnisse der ungarischen Politiker wird es jedoch nicht leicht sein, 24 fähige Kandidaten zu finden. (fp)