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Krönender Abschluss

Stefan Nestler27. März 2014

Das deutsche Eiskunstlauf-Paar Aljona Savtschenko und Robin Szolkowy gewinnt zum Ende der gemeinsamen Karriere zum fünften Mal WM-Gold. Ein Fotograf war schuld, dass die beiden vor elf Jahren zusammenfanden.

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Aljona Savtschenko (l.) und Robin Szolkowy bejubeln ihren fünften WM-Titel. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images

Eine deutsche Paarlauf-Ära ist mit einem weiteren Triumph zu Ende gegangen. Zum Abschluss ihrer gemeinsamen Karriere gewannen Aljona Savtschenko (l) und Robin Szolkowy in Saitama in Japan ihre fünfte WM-Goldmedaille. Damit übertrafen die beiden den deutschen Rekord der Olympiasieger Maxi Herber und Ernst Bayer, die es vor 75 Jahren auf vier Weltmeistertitel gebracht hatten. "Ich bin ziemlich glücklich, dass dieser Wettbewerb die letzte Erinnerung an meine Karriere als Paarläufer sein wird", sagte Szolkowy nach dem Sieg in Saitama.

Russischer Fotograf vermittelte

Elf Jahre lang Jahre bildeten der Sohn eines Tansaniers und einer Deutschen und die gebürtige Ukrainerin Aljona Savtschenko ein Eislaufpaar. Dass die beiden sportlich zusammenkamen, ist einem russischen Fotografen zu verdanken. Er vermittelte per E-Mail den Kontakt, weil sowohl Savtschenko als auch Szolkowy 2003 neue Partner suchten. In Chemnitz absolvierten die beiden ihr erstes Probetraining beim früheren Paarlauf-Weltmeister Ingo Steuer. Das Erfolgsteam war geboren. Anfang 2004 gewannen Savtschenko/Szolkowy die deutsche Meisterschaft und damit ihren ersten gemeinsamen Titel. Schon ab September 2004 durfte Savtschenko auch international für Deutschland starten, obwohl sie zunächst nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung hatte. Erst im Januar 2006 erhielt sie einen deutschen Pass.

Aljona Savtschenko und Robin Szolkowy im Lichtkegel auf dem Eis. Foto: Getty Images
Perfekte Harmonie auf KufenBild: Getty Images

Trainer Steuer treu geblieben

Ein Streit um Trainer Steuer überschattete die ersten gemeinsamen Olympischen Spiele des Paars 2006 in Turin. Wegen Stasi-Vorwürfen wurde Steuer aus dem Olympiateam ausgeschlossen. Der Trainer erstritt per Gericht, dass er dennoch in Turin an der Bande stehen konnte. Savtschenko und Szolkowy wurden Sechste. „Die letzten Wochen waren stressig, das hat sich ausgewirkt“, sagte Savtschenko anschließend.

Das Paar hielt seinem Trainer die Treue. "Deutschland muss kapieren, dass wir ein Dreierteam sind", meinte Ingo Steuer damals trotzig. 2007 folgte mit dem Gewinn der Europameisterschaft der erste große Titel, dem weitere folgten. Insgesamt sammelten Savtschenko und Szolkowy bei Weltmeisterschaften fünf Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille und bei Europameisterschaften viermal Gold und zweimal Silber.

Savtschenko, Szolkowy und Trainer Steuer. Foto: dpa-pa
"SSS"-Erfolgsteam: Savtschenko, Steuer, Szolkowy (v.l.)Bild: picture-alliance/dpa

Aus der Traum vom Olympiasieg

Lediglich der Traum vom Olympiasieg platzte. Nach Bronze in Vancouver 2010 hatte das deutsche Paar in diesem Jahr in Sotschi unbedingt Gold holen wollen. Doch daraus wurde nichts. In der Kür stürzten Szolkowy und am Ende auch Savtschenko. Die Bronzemedaille war nur ein schwacher Trost. "Besser als nichts", sagte Savtschenko enttäuscht. Tagelang stand sogar ein sofortiges Karriereende im Raum. Dann entschieden sich die beiden, doch noch bei der WM in Japan zu starten - und wurden dafür mit Gold belohnt. Der 34 Jahre alte Robin Szolkowy beendet seine Eislaufkarriere. Im Sommer will er seine Schweizer Freundin heiraten. Die 30 Jahre alte Aljona Savtschenko sagt dem Paarlauf noch nicht Adieu. Sie sucht nach einem neuen Partner auf dem Eis.

Robin Szolkowy tröstet in Sotschi die weinende Aliona Sawtschenko. Foto: dpa-pa
Sawtschenko vergießt in Sotschi Tränen der EntäuschungBild: picture-alliance/dpa