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Krawalle bei Gedenkmarsch in Athen

7. Dezember 2015

Vor sieben Jahren hat ein Polizist in der griechischen Hauptstadt einen 15-jährigen Schüler erschossen. Seitdem kam es bei den jährlichen Gedenkmärschen immer wieder zu Ausschreitungen. So auch dieses Jahr.

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Unruhen in Athen (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/L. Gouliamaki

Bei Gedenkaktionen für einen erschossenen Schüler haben sich schwarz gekleidete Demonstranten und Polizisten in Athen heftige Auseinandersetzungen geliefert. Die Teilnehmer der Kundgebung warfen unter anderem Brandbomben und Ziegelsteine auf Polizisten und setzten Autos und Müllcontainer in Brand. Die Sicherheitskräfte setzten ihrerseits Tränengas und Blendgranaten ein. Im Stadtviertel Exarchia breiteten sich dicke Rauchwolken aus. Nach Angaben der Polizei wurden mindestens 18 Menschen festgenommen.

Mit Molotov-Cocktails gegen die Polizei: Demonstranten in Athen (Foto: Getty Images)
Mit Molotov-Cocktails gegen die Polizei: Demonstranten in AthenBild: Getty Images/AFP/L. Gouliamaki

Die Demonstrationen wollten an den 15-jährigen Schüler Alexis Grigoropoulos erinnern. Er war am 6. Dezember 2008 - ein Jahr vor dem Ausbruch der griechischen Wirtschaftskrise - in Athen von einem Polizisten getötet worden. In den folgenden Tagen und Wochen demonstrierten in Griechenland zehntausende Menschen gegen Polizeigewalt, dabei kam es immer wieder zu gewalttätigen Zusammenstößen. Auch bei den jährlichen Gedenkveranstaltungen eskalierte die Situation mehrmals.

Großaufgebot der Polizei

Im Vorfeld des diesjährigen Gedenktages hatten die Sicherheitskräfte bereits Ausschreitungen befürchtet, weil ein inzwischen wegen eines Raubes im Gefängnis sitzender Freund von Grigoropoulos die anarchistische Szene aufgerufen hatte, dem Staat und der Mittelklasse des Landes "den Krieg zu erklären". Deshalb waren in Athen mindestens 5000 Polizisten im Einsatz. Die U-Bahn-Stationen im Zentrum blieben vorsichtshalber geschlossen.

An der Stelle, an der der Schüler erschossen wurde, legten Trauernde Rosen und Schriftstücke ab. Auf einem stand zu lesen "Vergiss nie". Zwischen zwei Gebäuden war ein Plakat mit der Aufschrift aufgespannt: "Unsere Wut wird nicht enden."

kle/bor (afp, rtre)