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Krieg in Syrien immer blutiger

22. November 2012

Im Syrien-Konfikt ist die Zahl der Getöteten bereits auf mehr als 40.000 gestiegen. Die Rebellen melden weitere Erfolge gegen die Assad-Armee.

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Syrische Regierungssoldaten bei einem Gefecht in der Nähe von Aleppo Mitte November (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Nach der Zählung der im Londoner Exil ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte handelt sich bei 28.026 Todesopfern um Aufständische und Zivilisten. Zudem seien seit Beginn des Aufstandes gegen das Regime von Staatspräsident Baschar al-Assad im März vergangenen Jahres 10.150 Regierungssoldaten und 1379 Deserteure getötet worden. 574 Todesopfer hätten nicht identifiziert werden können, so die Menschenrechtler weiter.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle stützt sich bei ihren Veröffentlichungen auf Mitteilungen eines Netzwerks von Aufständischen sowie von Ärzten in zivilen und militärischen Krankenhäusern in Syrien. Ihre Angaben können ebenso wie die der syrischen Regierung angesichts der Lage im Lande von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Unterstützung der syrischen Opposition

Unterdessen meldeten die Rebellen weitere Geländegewinne im Osten Syriens. In der Provinz Deir al-Sor nahmen sie nach eigenen Angaben noch einen Armeestützpunkt ein. Bei der Belagerung der Militärbasis nahe der irakischen Grenze seien 44 Aufständische getötet worden, teilte ein Vertreter des Militärischen Revolutionsrats mit. Mit der Einnahme des Stützpunkts sei nun die gesamte Region von der Stadt Deir al-Sor bis zur irakischen Grenze in den Händen der Rebellen.

Die Assad-Armee konzentriert ihre Schlagkraft unterdessen weitgehend auf die Hauptstadt Damaskus, um einen möglichen neuen Ansturm der Rebellen abzuwehren. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, in dem Vorort Sajjida Seinab hätten die Regierungstruppen "Dutzende von Terroristen" - so die Sprachregelung des Regimes - festgenommen. Die Beobachtungsstelle in London berichtete von Gefechten im Al-Kabun-Viertel und von einem Mörserangriff an der Schnellstraße in Al-Messe.

Die Gegner von Präsident Baschar al-Assad hatten nach den jüngsten Geländegewinnen angekündigt, jetzt Damaskus ins Visier zu nehmen. Im Juli hatten die Rebellen schon einmal versucht, die Hauptstadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Regierungstruppen hatten sie jedoch im August zurückgedrängt. Koordinationskomitees der Opposition und die Beobachtungsstelle berichteten zudem von schweren Luftangriffen auf die Handelsmetropole Aleppo. Dabei seien am Mittwoch (21.11.2012) insgesamt 40 Menschen getötet worden. Ein Gebäude neben einem Krankenhaus sei durch das Bombardement völlig zerstört worden. Das Krankenhaus war einst eine Privatklinik und dient jetzt als Lazarett der Rebellen, in dem auch Zivilisten behandelt werden.

wl/uh (dpa, afp, rtr, dapd)