Krieg und fatale Ikonen
24. Januar 2003Kampfzone Kunst
Ein Militärflugzeug scheint im Hof der Neuen Galerie Graz eine Bruchlandung hingelegt zu haben – Nancy Rubins' Installation "Airplane Parts and Building" führt anschaulich ins Thema der Ausstellung "MARS. Kunst und Krieg" ein, die bis 26. März in Europas Kulturhauptstadt 2003 zu sehen ist. Rund 120 zeitgenössische Künstler haben die Kuratoren Peter Weibel und Günther Holler-Schuster in der Schau versammelt, die sich dem Thema Krieg auf unterschiedliche Weise nähern. Fotografien von Kriegsreportern wie James Nachtwey oder Simon Norfolk belegen als nüchterne Dokumente die Gräuel des Kriegs. Chris Burden oder Damien Hirst erproben am eigenen Körper die Auswirkungen von Gewalt.
Dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
"Polnische Kunst 1918-1939" in Wien
Plakatkunst und Industriedesign, Expressionismus und Neuer Klassizismus: In einer großen Vielfalt von Stilrichtungen und mit den Ausdruckformen neuer Medien präsentiert sich die Polnische Kunst der Zwischenkriegszeit. Unter dem Titel "Der neue Staat. Polnische Kunst zwischen Experiment und Repräsentation von 1918 bis 1939" gibt das Leopold Museum Wien vom 25. Januar bis 31. März einen Überblick über das Kunstgeschehen im unabhängig gewordenen Staat. Die rund 200 Werke von 80 Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Kunstgewerbe stammen unter anderem aus den Nationalmuseen in Warschau und Krakau sowie aus dem Kunstmuseum Lodz und dem Schlesischen Museum Kattowitz. Die Schau legt dabei einen Schwerpunkt auf das Schaffen des Künstlers und Theoretikers Leon Chwistek.
Täglich außer dienstags von 10 bis 19 Uhr, freitags bis 21 Uhr
Femmes fatales aus dem 19. Jahrhundert
Die Femme fatale in der Kunst des späten 19. Jahrhunderts ist Thema einer großen Ausstellung im Museum der nordniederländischen Stadt Groningen. Bis zum 4. Mai zeigt sie Darstellungen renommierter Künstler von "Frauen, die durch eine Kombination von Schönheit und Lust den Mann ins Verderben stürzten", wie es im Katalog heißt. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, grafische Werke und einige Skulpturen stammen unter anderen von Edvard Munch, Franz von Stuck, Max Klinger, Gustave Moreau, Fernand Khnopff und John William Waterhouse. Die Abbildungen von Cleopatra, Medea, Salome sowie Sphinxen und Circen sind aus Museen und Privatsammlungen in Europa und Australien ausgeliehen worden.
Dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr
Porträts von Hans Holbein
Einst wurden sie zusammen gemalt, jetzt hängt der eine in London und die andere in St. Louis im US-Staat Missouri. Doch bis zum 27. April sind Sir Henry und Lady Guildford nach fast 400 Jahren wieder vereint: Die beiden 1527 von Hans Holbein gemalten Porträts stehen im Mittelpunkt einer kleinen Ausstellung mit Werken des in Augsburg geborenen Hofmalers von König Heinrich VIII. Holbein (1497-1543) kam 1526 nach England und schaffte schon nach kurzer Zeit den Durchbruch. Völlig ungeschönt malte er seine Kunden, darunter auch den aufgequollenen Heinrich, der zwei seiner sechs Frauen hatte hinrichten lassen. Auch Holbeins Bildnis des Humanisten Erasmus von Rotterdam ist in der Ausstellung zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Täglich von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr.
Szenen aus dem Leben von Frida Kahlo in Mailand
Während der Film "Frida" in diesem Jahr weltweit Kinofans begeistert, zeigt jetzt eine Ausstellung in Mailand fotografische Szenen aus dem Leben der mexikanischen Malerin Frida Kahlo (1907-1954). In 30 verschiedenen Aufnahmen versucht die Schau, den Werdegang der zeitlebens durch schweres Leiden, Operationen und Schmerzen geprägten Künstlerin nachzuvollziehen. Die Exponate, die die Kahlo von ihren Jugendjahren bis zu den letzten Krankheitsjahren zeigen, stammen von berühmten Fotografen wie Leo Matiz, Imogen Cunningham, Fritz Henle und Antonio Kahlo. Die Ausstellung "Frida. Porträts einer Ikone" in der Galerie Photology bleibt bis zum 26. Februar geöffnet.
Dienstag bis Samstag, 11 bis 19 Uhr