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Kriegsgipfel in Camp David

Christina Bergmann28. März 2003

An der Front bilden die USA und Großbritannien eine einheitliche Allianz. Doch bei der Frage, wie die politische Entwicklung des Irak nach dem Krieg zu gestalten sei – da scheiden sich die Geister.

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Tony Blair und George W. BushBild: AP

Einig waren sich US-Präsident George Bush und der britische Premierminister Tony Blair bei ihrem Treffen in Camp David (27.3.2003) in ihrer Forderung nach eine raschen Fortsetzung des UN-Hilfsprogramms. "Wichtig ist jetzt vor allem das Öl für Lebensmittel-Programm, und das muss in den nächsten Tagen mit den Vereinten Nationen geklärt werden", sagte Blair. Später traf er sich in New York mit UN-Generalsekretär Kofi Annan zu einer Unterredung über dieses Thema. Denn im Weltsicherheitsrat gibt es massive Widerstände gegen diese Forderung. Vor allem Russland und Frankreich wollen verhindern, dass mit einer neuen Resolution zur Aufnahme des Programms der Krieg gegen den Irak nachträglich sanktioniert wird.

Wer bestimmt die Übergangsregierung im Irak?

Wenn dieses Problem gelöst sei, so Blair, müsse man sich um die Frage kümmern, wie der Irak nach dem Ende des Krieges regiert werden soll. Hier waren sich Bush und Blair offensichtlich nicht einig. Die USA haben in den letzten Tagen immer wieder betont, dass sie selbst eine führende Rolle in einer solchen Übergangsregierung spielen wollen. US-Präsident Bush sagte dazu: "Die Form dieser Regierung soll von dem irakischen Volk selbst bestimmt werden und ihnen nicht von Außenstehenden aufgezwungen werden."

Tony Blair dagegen setzt – wie die meisten Länder in Europa – auf eine starke Rolle der Vereinten Nationen: "Wir werden uns um UN-Resolutionen bemühen, die Iraks territoriale Integrität sichern, rasche humanitäre Hilfe garantieren und eine geeignete Nachkriegsregierung für den Irak billigen."

Ende des Krieges noch nicht in Sicht

Es sei wichtig, so Blair, dass die Vereinten Nationen bei der Bildung einer Nachkriegsregierung eine Rolle spielten. Aber: "Es gibt noch eine große Anzahl von Details mit den Alliierten zu besprechen, wie das genau funktionieren soll, und außerdem ist der Konflikt noch nicht vorbei," sagte Blair. Auch US-Präsident George W. Bush betonte noch einmal; man wisse nicht, wie lange der Krieg dauern werde – so lange, wie es eben brauche, das Ziel zu erreichen.

Der britische Premierminister rechtfertigte sich für die Beteiligung Großbritanniens am Krieg gegen den Irak. Er sagte, es sei ein gerechter Krieg, der zum Ziel habe, das irakische Volk zu befreien. Es gebe darüber in Europa geteilte Ansichten, aber, so fuhr er fort, vor allem die neuen Mitglieder der Europäischen Union würden auf der Seite Großbritanniens stehen.

Hinweis: Angaben zu Truppenbewegungen, Opfern und Schäden basieren zumeist auf Informationen der Kriegsparteien und können in der Regel nicht unabhängig überprüft werden.