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Krim-Krise: Obama warnt Putin

1. März 2014

Nach dem Umsturz in der Ukraine drohen sich die zunehmenden Spannungen auf der Krim zu einer handfesten Krise zwischen den USA und Russland auszuwachsen. Gleichzeitig bittet der Premier der Halbinsel Moskau um Hilfe.

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Obama sprcht zur Lage auf der Krim (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Weltweite Besorgnis über Lage auf der Krim

Nach Berichten über russische Truppenbewegungen auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim richtete US-Präsident Barack Obama auf einer eilig anberaumten Pressekonferenz eine klare Warnung an seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin: Eine militärischen Intervention auf der Krim würde ihren "Preis" haben. "Jede Verletzung der Souveränität und der Grenzen der Ukraine wäre zutiefst destabilisierend." Die USA beobachteten die Situation sehr genau, betonte Obama.

In Korrespondentenberichten aus Washington hieß es unter Berufung auf Regierungskreise ergänzend, die USA dächten daran, im Falle eines russischen Militäreinsatzes den Gipfel der sieben führenden Industrienationen und Russlands - G8 - im Juni in der Olympiastadt Sotschi platzen zu lassen. Darüber sei man auch mit europäischen Partnerländern im Gespräch. Die US-Regierung erwäge außerdem, dann Geschäftsbeziehungen mit Russland zu kappen und laufende Handelsgespräche abzubrechen.

Hilferuf an Putin

Der Regierungschef der Krim, russisch-stämmige Politiker Sergej Aksjonow, bat Russland angesichts der der angespannten Lage auf der Halbinsel um Unterstützung. "Aus Verantwortung für das Leben und die Sicherheit der Bürger bitte ich Präsident Putin um Hilfe bei der Sicherung von Frieden und Ruhe auf dem Gebiet der Krim", sagte Aksjonow in einer von örtlichen Medien verbreiteten und im russischen Fernsehen ausgestrahlten Botschaft.

Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zu Sowjetzeiten wurde die bis dahin russische Krim 1954 der Ukraine zugeschlagen. Die meisten Einwohner sind ethnische Russen. Sie lehnen mehrheitlich die politischen Umwälzungen in der Ukraine ab, die vor einer Woche zum Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch geführt hatten.

2000 Soldaten gelandet

Weltweite Besorgnis über Lage auf der Krim

Nach Angaben der Regierung der Ukraine hat Russland am Freitag bis zu 2000 Soldaten auf die Krim verlegt. Sie seien auf dem Luftwaffenstützpunkt Gwardeiskoje in der Nähe der Krim-Hauptstadt Simferopol gelandet. Der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow sprach von einer "militärischen Invasion" unter dem Deckmantel einer Übung. Kremlchef Putin solle diese Provokationen unverzüglich einstellen.

In einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats in New York warf die Ukraine dem Nachbarland massive Grenzverletzungen vor. "Wir betrachten das als Aggression", sagte der ukrainische UN-Botschafter Juri Sergejew. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Paramilitärs, die sich als russische Selbstverteidigungskräfte bezeichneten, auf der Krim für Unruhe gesorgt. Sie hatten zeitweise Regierungsgebäude und Flughäfen besetzt.

Moskau verweist auf Militärabkommen

Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin wies die Vorwürfe zurück. Die Militärbewegungen bewegten sich im Rahmen eines Abkommens mit der Ukraine über die Stationierung der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim. Die Stadt Sewastopol ist der Hauptstützpunkt der russischen Flotte. Russland hat den Militärhafen der Stadt gepachtet.

wl/rb (dpa, afp,rtr)