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Krise kann Rüstungskonzernen nichts anhaben

27. Februar 2012

Trotz Wirtschafts- und Finanzkrise floriert der Handel mit Rüstungsgütern. Auch 2010 stiegen die Umsätze der Waffenhersteller weltweit – allerdings langsamer als sonst. Stärkster deutscher Konzern ist Rheinmetall.

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Foto: dpa
Symbolbild Waffenumsätze steigen Panzer Rüstungskonzerne WaffenBild: picture alliance / dpa

Die 100 führenden Waffenkonzerne haben ihre Umsätze im Jahr 2010 um ein Prozent im Vorjahresvergleich gesteigert, teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) in seinem neuen Bericht mit. mit. Danach wurden 2010 Rüstungsgüter im Wert von rund 411,1 Milliarden Dollar (knapp 305,5 Milliarden Euro) gehandelt. 2009 betrug das Plus noch acht Prozent.

Spitzenreiter USA

Weltweit an der Spitze steht weiter das US-Unternehmen Lockheed Martin mit Verkäufen im Wert von rund 35,7 Milliarden Dollar. Der britische Konzern BAE Systems (32,9 Milliarden Dollar) und das US-Unternehmen Boeing (31,4 Milliarden Dollar) folgen an zweiter und dritter Stelle.

Der von Deutschland und Frankreich dominierte europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS reiht sich mit Waffenverkäufen im Wert von 16,4 Milliarden Dollar auf Rang sieben ein. Das Rüstungsgeschäft macht 27 Prozent des gesamten Konzernumsatzes aus.

Stärkstes mehrheitlich deutsches Unternehmen war wieder Rheinmetall. Mit Rüstungsverkäufen im Wert von knapp 2,7 Milliarden Dollar belegte der Autozulieferer und Rüstungskonzern mit Sitz in Düsseldorf Platz 31 in der SIPRI-Liste. Der Anteil militärischer Produkte am gesamten Umsatz betrug bei dem Unternehmen demnach 50 Prozent.

Weitere deutsche Unternehmen unter den Top-100 waren unter anderem ThyssenKrupp (56) und Diehl (63). Gerade noch auf der Liste: der Triebwerkshersteller MTU aus München (100).

Aus China liegen keine Angaben vor

Insgesamt 44 Unternehmen aus der Liste sind in den USA angesiedelt. Auf sie entfallen mehr als 60 Prozent aller Einnahmen aus Waffenverkäufen. 30 Unternehmen kommen aus Westeuropa. 8 Konzerne haben ihren Sitz in Russland.

China wurde nicht berücksichtigt, da die nötigen Daten nicht vorliegen. Das gilt auch für die Ukraine, Kasachstan und einige andere Länder.

Vor allem nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 nahm der weltweite Waffenhandel stark zu. Seit 2002 steigerten die führenden Rüstungskonzerne ihre Umsätze um 60 Prozent, so SIPRI. Dass die Geschäfte trotz der Wirtschaftskrise stabil blieben, führen die schwedischen Waffenexperten darauf zurück, dass es sich in diesem Industriezweig um langfristige Produktionsabläufe handelt. Auch bei den Käufern - hauptsächlich Regierungen - sowie bei den Zulieferern ändere sich nur wenig.

uh/gri (dpa, rtr)