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Krisentreffen im Weißen Haus

16. Juni 2009

Beim Besuch des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak bei seinem Amtskollegen Barack Obama in Washington am Dienstag (16.06.2009) sind die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel das zentrale Thema.

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Lee Myung Bak (Foto: AP)
Unterwegs in schwieriger Mission: Lee Myung Bak zu Gast in WashingtonBild: AP

Die Drohgebärden Nordkoreas beschäftigten bereits im Vorfeld des Besuchs das US-amerikanische Repräsentantenhaus. Pjöngjang müsse umgehend alle Feindseligkeiten gegenüber Südkorea einstellen - so die klare Forderung. In einer am Montag unterzeichneten Resolution fordern die US-Abgeordneten das kommunistische Regime außerdem auf, seine Verpflichtungen zu erfüllen und wie versprochen sein umstrittenes Atomprogramm aufzugeben. Die USA bereiten zudem konkrete Schritte vor, um die Lieferung von Waffen und Nuklearmaterial an Nordkorea zu verhindern. Wie die "New York Times" berichtet, soll die Marine nordkoreanische Schiffe stoppen, um deren Fracht zu untersuchen - allerdings, ohne dabei Gewalt anzuwenden.

Kette der Provokationen reißt nicht ab

Weltsicherheitsrat Totale (Foto: AP)
Auch im New Yorker Weltsicherheitsrat stand das Thema Nordkorea ganz obenBild: AP

Die Botschaft aus den USA ist klar: Nordkorea ist aufgefordert, ein neues Kapitel in den schwierigen zwischenstaatlichen Beziehungen auf der koreanischen Halbinsel aufzuschlagen. Die Chancen dafür stehen allerdings schlecht. Denn die Provokationen aus Pjöngjang reißen nicht ab. Erst Ende vergangener Woche hatte der UN-Sicherheitsrat als Reaktion auf Nordkoreas zweiten Atomtest am 25. Mai seine Strafmaßnahmen verschärft. Nordkorea seinerseits hatte prompt reagiert - mit neuen Kriegsdrohungen sowie der Ankündigung, weitere Atombomben zu bauen und mit der Anreicherung von Uran zu beginnen.

Flaggenverbrennung in Südkorea (Foto: AP)
Proteste in Südkorea gegen die Atompolitik des NachbarnBild: AP

Spekulationen um Pjöngjangs nächste Schritte

Noch gibt es nach südkoreanischen Angaben keine konkreten Anzeichen für einen dritten Atomtest - dennoch ist die Sorge beim Nachbarn groß. So berichtet die nationale Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Geheimdienstkreise, Nordkorea habe möglicherweise bereits mehrere unterirdische Anlagen zu Atomtestgeländen ausgebaut. Nach Schätzungen der Militärexperten verfügt der kommunistische Norden über insgesamt rund 8200 solcher Militäranlagen. (eb/tko/dpa/afp)