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Kunst aus aller Herren Länder

1. Juni 2013

Nach mehreren Vernissage-Tagen ist die 55. Auflage der Kunst-Biennale in Venedig für das Publikum eröffnet worden. Den Goldenen Löwen für den besten von 88 Länderpavillions gewann Angola.

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Biennale: Deutscher Pavillon
Bild: Eva Luenig

Angolas Beitrag "Luanda, Encyclopedic City" zeigt ein Werk des Künstlers Edson Chagas. Die Jury wählte außerdem den Deutsch-Briten Tino Sehgal zum besten Künstler der Schau. Den silbernen Löwen für den vielversprechendsten jungen Künstler bekam Camille Henrot aus Frankreich.

Tino Sehgal
Tino Sehgal als bester Künstler ausgezeichnetBild: picture-alliance/dpa

Die Kunst-Biennale in Venedig ist eine der wichtigsten Kunstausstellungen der Welt. Auf einem 46.000 Quadratmeter großen Gelände in der Lagunenstadt können Kunstinteressierte die Hauptschau "Il Palazzo Enciclopedico" und die Beiträge aus 88 Ländern besichtigen.

Deutsch-Französische Völkerverständigung

Deutschland und Frankreich wollen ganz direkt Völkerverständigung in der Kunst praktizieren - sie tauschten ihre Pavillons und nutzen sie als Plattform für internationale Künstler. Hintergrund des ersten Pavillon-Tauschs in der 118-jährigen Biennale-Geschichte ist der 50. Jahrestag des deutsch-französischen Élysée-Vertrages.

Beide Länder wollten damit ein Zeichen für den lebendigen Austausch, die Nähe und die Verbundenheit zwischen den Staaten und den Menschen setzen, begründete die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, den ungewöhnlichen Schritt.

Mit Holzstühlen zur Kunst-Biennale

Der deutsche Beitrag, für den die Direktorin des Museums für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt am Main, Susanne Gaensheimer, verantwortlich ist, beinhaltet unter anderem ein Werk des chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei. Der chinesische Aktivist, dem Peking die Ausreise zur Biennale verweigert hat, ließ 886 antike Holzschemel einer chinesischen Dynastie zu einer nahezu im Raum fliegenden Riesenskulptur zusammenbauen.

Vorschau - Biennale von Venedig

Bis zum 24. November können Kunstinteressierte aus aller Welt die Kunst-Biennale in den Giardini und im Arsenale der Lagunenstadt besuchen. Der Kurator der Hauptschau, der 1973 geborene Kunstkritiker Massimiliano Gioni, hat für die Hauptausstellung das Motto "Il Palazzo Enciclopedico" gewählt.

Ai Weiweis Stuhlinstallation (Foto: AFP/Getty Images)
Ai Weiweis StuhlinstallationBild: AFP/Getty Images

Mit der Kunst das Leben verstehen

"Diese Biennale schaut so auch zurück auf über ein Jahrhundert Geschichte, sie folgt dem Traum vieler, alles sehen und wissen zu wollen", erläuterte Gioni bei der Präsentation seiner Hauptschau. Mit seinen 40 Jahren ist er der jüngste Kurator in der Biennale-Geschichte. Kunst sei einer der Wege, das Leben zu verstehen, wobei er nicht so verrückt gewesen sei, eine komplette Enzyklopädie liefern zu wollen.

Insgesamt sind Werke von 158 Künstlern ausgestellt. Bei der letzten Biennale 2011 hatte die deutsche Museumsdirektorin Gaensheimer die Arbeiten des 2010 gestorbenen Regisseurs Christoph Schlingensief ausgestellt und war dafür mit diesem Preis geehrt worden. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt bis zu einer halben Million Besuchern aus aller Welt.

nem/qu/mak (dpa, afp)