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Kunstbiennale Venedig setzt erstmals auf Frauen

4. Mai 2005
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Wenn am 12. Juni 2005 die 51. internationale Schau der Gegenwartskunst in Venedig ihre Pforten öffnet, werden erstmals überwiegend weibliche Töne angeschlagen. Nicht nur, dass zum allerersten Mal in der Geschichte der Biennale mit den Spanierinnen Maria de Corral und Rosa Martinez zwei Frauen als Kuratorinnen fungieren. Auch werden diesmal von den insgesamt 94 teilnehmenden Künstlern immerhin 35 Frauen sein, berichtete die italienische Zeitung "Corriere della Sera".

Dabei werde an Provokation nicht gespart: "Schockierende Rückkehr des Feminismus", titelte die Zeitung. So würden in der Lagunenstadt etwa die so genannten Guerilla Girls erwartet, eine seit 1985 anonym operierende New Yorker Künstlerinnengruppe. Mit Gorilla-Masken getarnt, protestieren sie mit Plakat- und Postkartenaktionen gegen den Ausschluss von Frauen aus dem Kunstbetrieb. Wie groß die Gruppe ist und wer dazugehört, ist bis heute nicht bekannt.

Daneben werden mehrere Aufsehen erregende Kunst-Videos gezeigt, wie etwa das von Regina Jose Galindo aus Guatemala: Sie zeigt sich dem Publikum in einer chirurgischen Operation, in der sie sich ihr Jungfernhäutchen wiederherstellen lässt. Joana Vasconcelos aus Portugal will ihre Installation "A Noiva" ("Die Braut") präsentieren: einen gigantischen Kronleuchter, der ganz aus Tampons gebaut ist und die sexuelle Freizügigkeit der modernen Frau repräsentieren soll.

Bei der Schau, die bis zum 6. November zu sehen ist, werden wiederum vier Goldene Löwen vergeben. Deutschland ist in seinem Länderpavillon im Park der "Giardini della Biennale" mit Arbeiten von Thomas Scheibitz und Tino Seghal vertreten. Kurator ist - wie bereits vor zwei Jahren - Julian Heynen.