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Kurden im Irak greifen IS an drei Fronten an

30. September 2014

Im Irak rücken kurdische Peschmerga-Kämpfer verstärkt gegen die Terrormiliz IS vor. Unterstützt werden sie von den USA und ihren Verbündeten. Auch in Syrien bombardierte die internationale Allianz wieder IS-Stellungen.

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Rauch kräuselt sich über der belagerten Stadt Kobane im Norden Syriens (Foto: reuters)
Bild: Reuters/Murad Sezer

An drei Fronten haben kurdische Truppen im Irak nach eigenen Angaben seit dem Morgengrauen Angriffe gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) gestartet. Im Visier der Kurden sind demnach IS-Stellungen nördlich von Mossul und in der für das Ölgeschäft wichtigen Stadt Kirkuk sowie einer weiteren Stadt an der syrischen Grenze. Einem ranghohen Peschmerga-Vertreter zufolge eroberten die Truppen mehrere Dörfer, die IS-Einheiten zuvor besetzt hatten.

Unterstützt wurden sie dabei von den USA und ihren arabischen Verbündeten, die erneut IS-Stellungen aus der Luft bombardierten. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte griff das von den USA geführte Bündnis auch wieder in Syrien an. Ziel waren zwei von IS-Milizen besetzte Dörfer westlich und östlich der eingekreisten Stadt Kobane (Arabisch: Ain al-arab) an.

Ein US-Kampfjet startet vom Flugzeugträger USS George H.W. Bush in Richtung Syrien (Foto: epa)
US-Kampfjets bombardierten erneut IS-StellungenBild: picture-alliance/dpa

Die mehrheitlich von Kurden bewohnte Stadt im Norden Syriens ist seit Tagen von IS-Truppen eingeschlossen und liegt unter schwerem Artilleriebeschuss. Die Bewohner befürchten ein Massaker bei einer Eroberung durch die Extremisten. Nach Angaben der Syrischen beobachtungsstelle für Menschenrechte sind die Dschihadisten nur noch zwei Kilometer von Kobane entfernt. Zwischen den Stellungen der beiden Seiten liege nur noch ein freies Feld. "Die Kämpfer können sich sehen", sagte der Leiter der Menschenrechtsbeobachter, Rami Abdel Rahman. Für den IS hat die Stadt an der Grenze zur Türkei eine wichtige strategische Bedeutung - mit ihrer Eroberung könnten die Dschihadisten zwei von ihnen beherrschte Gebiete in Syrien verbinden.

Türkei bringt Truppen in Stellung

Angesichts der Kämpfe in Kobane hat die Türkei Truppen an der Grenze zu Syrien zusammengezogen. Nach Angaben türkischer Medien bezogen 35 Panzer wenige Meter von der Grenze entfernt Stellung. Die Regierung in Ankara will noch in dieser Woche über einen möglichen Einsatz gegen den IS entscheiden. Im Gespräch ist die Einrichtung einer Sicherheitszone auf der syrischen Seite, die gemeinsam von türkischen und internationalen Truppen geschützt werden könnte.

Türkische Panzer fahren an der syrischen Grenze auf (Foto: getty)
Sicherheitsmaßnahme: Türkische Panzer an der syrischen GrenzeBild: Getty Images

Neues Geiselvideo

Die Terrormiliz IS hat derweil ein weiteres Propagandavideo veröffentlicht. Wie britische Medien berichten, lassen die Extremisten eine Geisel die Strategie von US-Präsident Barack Obama im Kampfgegen IS kritisieren. Dabei soll es sich um einen 43-jährigen Staatsbürger Großbritanniens handeln. Der Journalist war 2012 in Syrien entführt worden.

In der Vergangenheit hatte IS mehrere Videos veröffentlicht, in denen westliche Geiseln hingerichtet wurden. Ziel der Propaganda ist es, Angst und Schrecken in den Ländern zu verbreiten, die gegen die Dschihadisten kämpfen. Dort wächst die Angst vor Anschlägen durch Rückkehrer, die in Krisengebieten Kampferfahrung gesammelt haben.

sp/uh (dpa,afp,rtr)