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Kurze Atempause im Lufthansa-Streik

7. November 2015

Zweiter Streiktag der Flugbegleiter: Drangvolle Enge an Lufthansa-Schaltern - wer in Europa fliegen wollte, musste warten und Umwege in Kauf nehmen. An diesem Sonntag ist aber Durchatmen angesagt.

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Lufthansa-Flugzeuge (Foto: AP/picture alliance)
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Probst

Tag zwei des Marathon-Streiks bei der Lufthansa hat am Samstag zahlreiche Passagiere auf eine harte Geduldsprobe gestellt.

Nach Angaben der Lufthansa wurden rund 520 Flüge gestrichen. Schwerpunkt war das Drehkreuz Frankfurt, wo fast alle Kurz- und Mittelstreckenflüge ausfielen.

Fast 60.000 traf es

In Düsseldorf wurden 18 Flüge abgesagt, darunter ein Langstreckenflug nach New York. Auswirkungen gab es auch an anderen Flughäfen, an denen etwa keine Inlandsflüge abhoben oder ankamen. Insgesamt waren laut Fluggesellschaft rund 58. 000 Passagiere betroffen.

Wegen des Streiks hatten mehr als 1600 Passagiere unfreiwillig die Nacht zu Samstag in Frankfurt verbracht. Die Lufthansa hatte für sie Hotelzimmer gebucht. Für die Reisenden im Transit, die nicht weiterkamen und kein Einreisevisum hatten, standen Hunderte Feldbetten bereit. Für die Nacht zum Sonntag buchte die Lufthansa 420 Hotelzimmer in Frankfurt für Gestrandete.

Über Umwege doch noch zum Ziel

An den Lufthansa-Umbuchungsschaltern in Frankfurt bildeten sich lange Schlangen von Reisenden, deren Flüge zu deutschen oder europäischen Zielen annulliert worden waren. Am Schalter mussten die Passagiere rund zwei Stunden warten, bis sie erfuhren, wie und wann sie ihr Ziel erreichen konnten. Betroffene mit Ziel Mailand etwa mussten einen Umweg über Wien machen. "Wir versuchen so viel wie möglich", sagte ein Lufthansa-Sprecher.

Auch im Transit des Frankfurter Flughafens herrschte Gedränge an den Transfer-Schaltern. Der Check-In für Überseeflüge lief dagegen reibungslos. An den Sicherheitskontrollen zu den Abflug-Gates war kaum Betrieb.

Die Tarifverhandlungen für das Kabinenpersonal der Lufthansa ziehen sich bereits seit zwei Jahren hin. Strittig sind vor allem die komplexen Regelungen zu Betriebs- und Übergangsrenten von rund 19.000 Flugbegleitern.

Der Ausstand der Gewerkschaft Ufo soll bis Freitag kommender Woche, also bis zum 13. November fortgesetzt werden - mit einer kurzen Pause an diesem Sonntag. Die Gewerkschaft Ufo will dann auch bekanntgeben, wie der Ausstand am Montag weitergeht. Bislang war etwa München mit Rücksicht auf das Ende der Herbstferien in Bayern verschont geblieben.

Die Schiene als Alternative

Die Deutsche Bahn rechnet während des Streiks mit besonders vielen Fahrgästen. Es würden zusätzliche Mitarbeiter in Frankfurt am Main und Düsseldorf eingesetzt, nicht aber mehr Züge, sagte ein Bahnsprecher. An Wochenenden sei ohnehin "alles, was rollen kann" unterwegs.

Fluggäste im innerdeutschen Verkehr könnten online oder an Lufthansa-Schaltern ihre Tickets in Gutscheine für die Bahn umwandeln lassen und damit in einen Zug steigen. Bei internationalen Verbindungen müssten die Reisegutscheine in einem Reisezentrum oder einer Agentur der Bahn gegen eine Fahrkarte eingetauscht werden.

haz/ml (dpa, rtr)