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Länder-Hopping leicht gemacht

12. Januar 2002

Über Wien nach Berlin und Rom in einer Woche und mit einer einzigen Währung: Touristen aus aller Welt zeigen sich vom Euro begeistert.

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Schokoladen-Euros: ein beliebtes SouvenirBild: AP

"Den Euro finde ich super", sagt der 31 Jahre alte Joseph Yar, Student aus New York. "Das erleichtert die Reise so sehr, wenn man mit einer einzigen Währung in mehreren Ländern zahlen kann. Und die Umrechnung ist auch einfach - ein Euro ist praktisch wie ein Dollar!"

Euro-Euphorie bei Übersee-Touristen

Ausländische Touristen gehören zu den wenigen Menschen, die an diesen eisigen Januartagen die Wiener Innenstadt zwischen Stefansdom, Hofburg und Designergeschäften bevölkern. Und sie haben sich nach dem Eindruck des Fremdenverkehrsbüros ausgezeichnet auf die neue Währung vorbereitet. "Jetzt kann man von Land zu Land reisen, ohne Kommissionen beim Geldwechseln zu zahlen, freut sich Chris Ryan. "Und man muss nicht mit übrig gebliebenem Restgeld herumlaufen. Der Euro ist wunderbar." Der Australier hat schon einige Länder hinter sich und will mit Frau und Tochter noch nach Italien und Griechenland. Seine Euros hat Chris Ryan aus einem Automaten gezogen und seither alles mit dem neuen Geld bezahlt. "Im Hotel und im Restaurant hat man mir auch in Euro herausgegeben", erzählt er, "alles kein Problem."

Die meisten Besucher berichten, sie hätten die neuen Geldscheine bei Banken erhalten und beim Bezahlen bisher keine Schwierigkeiten gehabt. Einziges Problem sei der Fahrscheinautomat der Wiener U-Bahn gewesen, meint Chris. Der hätte nämlich nur Schilling angenommen, und die hätten sie nicht bei sich gehabt.

Kompliziertes Kopfrechnen nicht mehr nötig

Die Amerikanerin Alicia Glaser aus Minneapolis freut sich besonders über den Wechselkurs. "Der Euro-Wert entspricht etwa dem des Dollars. Man braucht eigentlich nicht mehr umzurechnen." Auch die Japaner sind mit dem Umrechnungskurs zufrieden. "Ein Euro entspricht 100 Yen, ein Franc dagegen war 17 Yen oder ein Schilling etwa acht Yen, die Euro-Umrechnung ist also wirklich einfach", erläutert Aiko Fujita aus Osaka. Sie war schon in Straßburg und in München und will Euro-Münzen aus jedem Land als Andenken mit nach Japan nehmen.

Gerade die Japaner sind im übrigen auf die neue Währung
ausgezeichnet vorbereitet, heißt es im Fremdenverkehrsbüro. "Sie haben überhaupt keine Fragen gestellt. Man könnte meinen, die hätten sogar Kurse besucht, bevor sie hergekommen sind."

Doch es sind nicht nur Lobeshymnen zu hören. In den Wechselstuben rund um den Stefansdom ist die Stimmung eher grantig. "Uns wird der Euro hart treffen", meint ein junger Angestellter. "Wir haben den Großteil unserer Geschäfte mit Deutschmark gemacht - jetzt werden bestimmt einige Jobs verloren gehen." Auch das Geschäft mit den US-Touristen tröstet den jungen Mann nicht. "Um die mache ich mir keine Sorgen, die haben die neue Währung längst begriffen. Die fragen mich ja schon seit einem Jahr, ob wir Euro haben."