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Labour fordert Banker heraus

30. September 2012

Schon jetzt rangiert die britische Oppositionspartei in Umfragen deutlich vor den regierenden Tories. Mit ihren Forderung nach einer entschlossenen Bekämpfung des Casino Banking könnte Labour noch zulegen.

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Labour-Parteichef Ed Miliband bei seiner Rede zur Eröffnung des Parteitags in Manchester (Foto: picture alliance/ZUMA Press)
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Der britische Oppositionsführer Ed Miliband hat massive Schritte gegen das britische Bankenwesen angedroht, sollte der Finanzsektor nicht zu freiwilligen Reformen bereit sein. Zum Auftakt des fünftägigen Parteitages seiner Labour-Partei in Manchester sagte Miliband, die Geldhäuser müssten ihr "Casino"-Investmentbanking vom Einlagengeschäft trennen. "Wir müssen zurück zu den Traditionen des britischen Bankenwesens, als die Banken dem Kunden dienten", sagte Miliband. Die Geldinstitute müssten sich mehr darauf konzentrieren, kleinen Unternehmen Geld zu leihen, anstatt "an den internationalen Geldmärkten zu spielen".

Entsprechende Vorschläge hatte bereits eine von der konservativ-liberalen Regierung eingesetzte Kommission zur Reform des britischen Bankenwesens gemacht. Allerdings will die Regierung von Premierminister David Cameron und Schatzkanzler George Osborne den Geldhäusern einen langen Zeitraum bis 2019 zur Umsetzung der Vorschläge lassen. Miliband warf der Regierung vor, die Reformen damit zu verwässern.

Auch Banker-Boni sollen besteuert werden

Zudem wolle Labour die Boni von Bankern besteuern und auf diese Weise zwei Milliarden Pfund (2,5 Milliarden Euro) einnehmen, so Miliband weiter. Auch solle der Spitzensteuersatz auf 50 Prozent angehoben werden. Die Regierungskoalition aus Konservativen und Liberaldemokraten hatte den Satz für Einkommen über 150.000 Pfund erst Anfang des Jahres auf 45 Prozent gesenkt.

Die sozialdemokratische Labour-Partei - 2010 unter Premier Gordon Brown nach 13 Jahren aus der Regierung abgewählt - will bei den Unterhauswahlen 2015 zurück an die Macht. Derzeit hat die Partei in Umfragen einen Popularitätsvorsprung von zehn Prozent vor den regierenden Tories, die sich mit erheblichen Einschnitten bei den Sozialleistungen unbeliebt gemacht haben.

sti/kle (afp, dpa)