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Lifestyle

Laktose- und Fruktoseunverträglichkeit - was tun?

7. März 2013

Die Unverträglichkeit von Kohlenhydraten ist eine der häufigsten Ursachen für ständige Darmprobleme. Milch- oder Fruchtzucker führt zu Durchfall, Blähungen und anderen Magenschmerzen.

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Unter einer Nahrungsmittelintoleranz, auch Pseudoallergie genannt, versteht man eine nicht-immunologische Reaktion des Körpers auf den Genuss eines bestimmten Lebensmittelbestandteils. Die Laktoseintoleranz wird auch als Milchzuckerunverträglichkeit bezeichnet. Bei einer Laktoseintoleranz kann der Körper den Milchzucker, die Laktose nicht verdauen. Normalerweise wird sie von einem Transportprotein im Dünndarm abgebaut. Bei einer Laktoseintoleranz fehlt dieses Protein. Die Laktose wandert weiter in den Dickdarm, wo sie von Bakterien aufspalten wird. Dabei entstehen Gase und Fettsäuren. Diese führen zu den typischen Beschwerden - wie Blähungen und Krämpfen. Auch bei der Fructoseintoleranz gelangt der Fruchtzucker weitgehend unverdaut bis in den Dickdarm, wo er eigentlich nicht hingehört. Der entscheidende Unterschied zu einer echten Nahrungsmittelallergie besteht darin, dass sich die Unverträglichkeitsreaktion nahezu ausschließlich im Verdauungstrakt abspielt. Deshalb ist der Nachweis einer Nahrungsmittelintoleranz mit der klassischen Allergiediagnostik über Blut und Haut nicht möglich. Laktose- als auch Fructoseintoleranz lassen sich durch einen Atemtest feststellen. Dafür gibt der Patient nach Verzehr von Milch- bzw. Fruchtzucker Atemproben ab, deren Wasserstoffgehalt gemessen wird. Der Wasserstoff entsteht durch die Vergärung der Zuckerstoffe durch die Darmbakterien. Ob die Betroffenen ihr Leben lang komplett auf Milchprodukte und laktosehaltige Speisen verzichten müssen, hängt ganz von der individuellen Verträglichkeit ab. Wer Milchzucker nicht verträgt, kann in vielen Ländern auf laktosefreie Milchprodukte zurückgreifen. Helfen können zudem Tabletten mit Milchzucker spaltenden Enzymen sein, die mit dem Essen eingenommen werden. Leider ist Milchzucker versteckt zugesetzt in Desserts, Backwaren, Süßigkeiten, Instantsuppen und -soßen, Pizza, und Wurst. Für Menschen mit Fruktoseallergie gilt: Lebensmittel mit besonders hohem Fruchtzuckergehalt wie Honig, Fruchtsäfte, Trockenfrüchte, diätetische Produkte oder zuckerfreie Süßigkeiten sollten gemieden werden.