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Lance Armstrong lebenslang gesperrt

24. August 2012

Sieben Mal hat Lance Armstrong die Tour de France gewonnen, doch für die Titel sieht es schlecht aus. Die US-Anti-Doping-Agentur hat den Radsportler lebenslang gesperrt. Seine Erfolge seit 1998 sollen gestrichen werden.

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Lance Armstrong bei der Tour de France 2010 (Archivfoto: dapd)
Bild: dapd

Die Entscheidung der US-Anti-Doping-Agentur USADA war absehbar. Nachdem der frühere Radstar Lance Armstrong kurz zuvor den Rechtsstreit mit ihr um die Dopingvorwürfe aufgegeben hatte, sperrte sie Armstrong nun lebenslang. Alle seine sportlichen Ergebnisse seit dem 1. August 1998 sollen gestrichen werden, damit auch seine sieben Siege bei der Tour de France von 1999 bis 2005. Allerdings kann nur der Radsport-Weltverband UCI dem Amerikaner die Titel aberkennen.

Kein Radsportler vor oder nach ihm hat das wichtigste und härteste Straßenradrennen der Welt so dominiert wie Lance Armstrong. Seine sieben Siege in Folge sind einzigartig, waren aber nie frei von Zweifeln. Jahrelang ging der 40-jährige Ausnahmeathlet rigoros gegen alle vor, die ihn des Dopings verdächtigten. An der US-Anti-Doping-Agentur USADA ist seine Verteidigungsstrategie nun gescheitert.

Endgültig entzaubert

Der 40-Jährige Texaner teilte am Donnerstagabend überraschend mit, er werde sich nicht länger gegen die Dopingvorwürfe der USADA wehren. Das gesamte Verfahren habe einen "zu hohen Zoll" von ihm und seiner Familie gefordert, begründete Armstrong seinen Entschluss. Wenn er die Vorwürfe in einer fairen Umgebung hätte widerlegen können, hätte er "die Chance wahrgenommen. Aber ich weigere mich, in einem einseitigen und unfairen Prozess mitzumachen."

Lance Armstrong droht Verlust seiner Titel

USADA-Chef Travis Trygart hat darauf gedrungen, Armstrong alle Tour-Titel abzuerkennen und ihn lebenslang sperren zu lassen. Der oberste Doping-Jäger bezeichnete den Fall Armstrong als ein "Herzen brechendes Beispiel" dafür, wie die Kultur des "Siegens um jeden Preis" einen sauberen und fairen Sport verhindere. Es sei ein "trauriger Tag für alle von uns, die den Sport und unsere Athleten-Helden lieben", teilte Tygart in einem Schreiben der USADA mit.

Lance Armstrong bei der Tour de France 2009 (Archivfoto: dpa)
Die Konkurrrenz stets im Griff: Lance Armstrong bei der Tour de FranceBild: picture-alliance/dpa

Armstrong war erst Anfang der Woche mit dem Versuch gescheitert, die USADA-Ermittlungen gegen sich zu blockieren. Ein Richter in Armstrongs Heimatstadt Austin wies eine entsprechende Klage des Ex-Radprofis jedoch ab. Die Doping-Jäger werfen ihm jahrelanges Doping und Handel mit illegalen Substanzen vor. Der siebenmalige Tour-Sieger soll Teil einer regelrechten "Doping-Verschwörung" gewesen sein. Offiziell ist er zwar niemals positiv getestet worden, sein Verzicht auf die USADA-Anhörung dürfte aber als Eingeständnis gewertet werden.

rb/gmf/kle (dpa, rtre, afpe, sid)