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Land unter im Paradies

Jessie-May Franken
29. März 2017

Dass sich die Meere als Folge des Klimawandels erwärmen ist bekannt. Aber was man vielleicht nicht wusste, ist dass sie sich schneller erwärmen als gedacht. Der Verlust von tropischen Paradiesen ist dabei nur eine Folge.

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Kiribati Symbolbild Klimaflüchtling
Bild: picture-alliance/AP Photo

2016 ist laut einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), das wärmste Jahr seit beginn der Klimaaufzeichnungen gewesen. Dabei sind nicht nur die atmosphärischen Temperaturen gestiegen, sondern auch die ozeanischen.

"Die globalen Meeresoberflächentemperaturen waren die wärmsten je gemessenen. Weltweit steigt der Meeresspiegel an, und das arktische Meereis war das Jahr hindurch weit unter dem Normaldurchschnitt," erklärte Petteri Taalas, Generalsekretär der WMO, in dem Bericht. Was viele erschreckt: Die Temperaturen sind viel schneller angestiegen als erwartet. 

Die 15 wärmsten Jahre im Verlauf der vergangenen 100 Jahre wurden alle innerhalb der vergangenen 20 Jahre registriert. Das zeigen die Datensätze des National Centers for Environmental Information (NCEI) in den USA. Dieser Trend scheint anzuhalten. Die WMO sagt voraus, dass diese Wetter- und Klimabedingungen sich auch 2017 fortsetzen werden.

Was passiert, wenn die Meerestemperaturen steigen?

Mit 0,76 Grad Celsius über der Referenztemperatur (der langjährigen Durchschnittstemperatur) hat die Meereserwärmung 2016 den Rekord von 0,74 Grad Celsius im Vorjahr sogar noch überschritten. In vielen Regionen ging der Anstieg der Temperaturen sogar weit darüber hinaus - in einigen Gebieten sogar über zwei Grad Celsius.

Wenn die Meere sich erwärmen, dehnt sich das Wasser aus. Das hat zur Folge, dass auch der Meeresspiegel ansteigt. Im El Niño Jahr 2016 schoss der Meeresspiegel förmlich in die Höhe - 15 Millimeter. Das ist das fünffache des durchschnittlichen Meeresspiegelanstieges von drei Millimetern, so wie man ihn seit den frühen 1990er Jahren beobachten konnte.

Und wieso ist das problematisch? Weil viele tiefliegende Küstenregionen und Inseln schneller von diesem Meeresspiegelanstieg betroffen sein könnten, als bislang angenommen wurde.

Das Foto oben zeigt eine dieser Inseln - Kiribati. Wie viele andere Pazifische Inseln könnte sie bereits in 30 bis 60 Jahren unbewohnbar sein. Der Untergang von Kiribati würde für seine rund 100.000 Bewohner bedeuten, dass sie auswandern müssten. Für den Rest der Welt, bedeutet es den Verlust eines kleinen Paradieses.