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Laurenz Meyer gibt sein Amt ab

22. Dezember 2004

Der Generalsekretär der CDU, Laurenz Meyer, hat am Mittwoch (22.12.) seinen Rücktritt erklärt. Seit Tagen hatte es Kritik an ihm gegeben, da er Geld des Stromkonzerns RWE angenommen hatte.

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Ein Bild aus besseren TagenBild: AP

CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer ist zurückgetreten. Das teilte er am Mittwoch (22.12.2004) in Berlin mit. Er habe Parteichefin Angela Merkel über seine Entscheidung informiert. Meyer zieht damit die Konsequenz aus der anhaltenden Kritik an Zahlungen des Stromkonzerns RWE an ihn.

Rücktritt ohne Zorn

Meyer teilte seinen Entschluss in einer kurzen Erklärung mit. Er sagte, er sei derzeit in einer Situation, in der seine Arbeit der Partei mehr schade als nutze. Damit wolle er Schaden von seiner Partei abwenden, sagte er am Mittwoch zur Begründung. "Den heutigen Schritt gehe ich ohne Zorn." Meyer machte klar, dass er Merkel auch künftig zur Verfügung stehen wolle.

Vor allem aus den Landesverbänden Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein war mit Blick auf die Landtagswahlen im Frühjahr 2005 Meyers Rücktritt gefordert worden. Merkel hatte Meyer noch am Montag eine Chance gegeben, um die Umstände zu klären.

Kauder wird Nachfolger

Der Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder, tritt die Nachfolge von CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer an. Das teilte Parteichefin Angela Merkel in Berlin mit. Für die erste Zeit werde der 55-Jährige auch sein Amt als Parlamentarischer Geschäftsführer weiterführen, kündigte Merkel an. Gleichzeitig dankte Merkel dem bisherigen Generalsekretär Meyer für die "über vierjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit".

Volker Kauder hatte im Streit um die Unions-Kanzlerkandidatur vor der Bundestagswahl 2002 noch für CSU-Chef Edmund Stoiber plädiert. Und trotzdem ist er danach als parlamentarischer Geschäftsführer zu einem der engsten Vertrauten von CDU-Chefin Angela Merkel geworden.

Ehrlich, geradlinig, hart

Mit Meyer verbindet Kauder eine enge politische Freundschaft, die an manchen Abenden immer wieder gefestigt wurde, auch in jüngster Vergangenheit. Nun hat ihn Angela Merkel in höchster Not gerufen. Dem wollte sich Kauder nicht entziehen.

Kauder gilt als ehrlicher, geradliniger Politiker, der aber auch mit der notwendigen Härte gegenüber dem politischen Gegner auftreten kann - in der Bundestagsfraktion lief schon in den letzten zwei Jahren nichts ohne Kauder. Dass ihn Angela Merkel nun zum CDU-Generalsekretär macht, ist für die meisten in der Union nur folgerichtig. (kap/stl)