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Politik

Leerstand mobilisiert Hausbesetzer

21. Mai 2018

Für viele Menschen in Deutschland ist es schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden - das gilt insbesondere auch für die deutsche Hauptstadt. Aktivisten aus der linken Szene wollen diesen Missstand nicht hinnehmen.

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Hausbesetzung in Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Aus Protest gegen die angespannte Lage am Berliner Wohnungsmarkt sind Hausbesetzer in der Hauptstadt in mehrere leerstehende Gebäude eingedrungen. Insgesamt seien acht Häuser betroffen gewesen, teilten die Behörden mit. In sechs Fällen habe es sich allerdings um reine "Scheinbesetzungen" gehandelt, bei denen lediglich Transparente aus Fenstern gehängt worden seien.

Sympathisanten berichteten, bei der Räumung eines Hauses am Sonntagabend im Stadtbezirk Neukölln seien die Einsatzkräfte gewaltsam vorgegangen. Ein Polizeisprecher bezeichnete die Lage hingegen anfangs als "aggressionsfrei", dann war doch von einem "Rettungswageneinsatz" die Rede. Insgesamt hätten sich in dem Haus in Neukölln 56 Menschen aufgehalten, ihnen drohten Verfahren wegen Hausfriedensbruchs, so die Polizei. In einem Gebäude in Kreuzberg, in dem sich zwischenzeitlich ebenfalls Hausbesetzer aufhielten, wurden später keine Aktivisten mehr angetroffen.

Spekulanten am Pranger 

Ein Sprecher der Besetzer kritisierte, Zehntausende Menschen in Berlin seien wohnungslos - und ein immer größerer Teil der Einkommen müsse für steigende Mieten aufgewendet werden. Angesichts der vorherrschenden Gentrifizierung sei es "illegitim, dass Häuser leer stehen". Am Abend zogen Unterstützer der Besetzer in einem Protestmarsch von Kreuzberg nach Neukölln. Die Polizei sicherte die Demonstration.

Hausbesetzung in Berlin
#besetzen - unter diesem Hashtag wurde die Aktion im Internet angekündigtBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Auch die Linkspartei kritisierte in einer Erklärung, es sei "kaum mehr möglich in Berlin, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Luxussanierung, spekulativer Leerstand und der Bau teurer Eigentumswohnungen bestimmen die Lage in der Stadt." Die bundesweiten Gesetze schützten den "privaten Profit für Besitzer und Spekulanten", statt sich an den Bedürfnissen der Menschen nach ausreichend Wohnraum zu orientieren, betonte die Partei.

wa/qu (dpa, afp)