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Lehman Brothers nutzte Strohmänner für riskante Geschäfte

13. April 2010
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Die untergegangene US-Investmentbank Lehman Brothers nutzte nach Recherchen der "New York Times" eine externe Firma, über die sie im Geheimen große Geschäfte abwickelten. So habe Lehman Brothers die Risiken verschleiert, schrieb die Zeitung am Dienstag. Sie beruft sich dabei auf interne Dokumente und Gespräche mit ehemaligen Mitarbeitern. Das Unternehmen namens Hudson Castle gehörte demnach nur zu einem Viertel Lehman Brothers, stand aber unter der Kontrolle der Investmentbank. Seit 2001 habe Lehman mehrfach Transaktionen mit mehr als eine Milliarde Dollar über die kleine Firma abgewickelt, hieß es. Wieviel Geld insgesamt geflossen ist, sei unbekannt. In den Geschäftsberichten sei darüber nichts zu finden.

Lehman Brothers hatte sich mit US-Hypothekenpapieren verspekuliert und war im September 2008 zusammengebrochen. Das hatte für eine Schockwelle an den Finanzmärkten gesorgt. Die Aufarbeitung der Hintergründe gipfelte in einem 2200 Seiten starken Bericht eines Sonderermittlers, der dubiose Bilanzpraktiken ans Licht brachte. Die US-Börsenaufsicht SEC untersucht derzeit, inwiefern auch andere Häuser ihre riskanten Geschäfte verheimlicht haben oder noch verheimlichen.