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Letzte Chance auf politisches Asyl in den USA?

13. Januar 2016

Die ersten 180 der seit Wochen in Costa Rica festsitzenden rund 8000 Flüchtlinge aus Kuba setzen ihre Reise Richtung USA fort. Hier wollen sie noch schnell politisches Asyl.

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Check-in der Kuba-Flüchtlinge am Flughafen Liberia (Foto: reuters)
Check-in der Kuba-Flüchtlinge am Flughafen LiberiaBild: Reuters/J.C. Ulate

Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das Ausreiseziel der Wahl für zahlreiche Kubaner. Viele befürchten, nach dem Ende der politischen Eiszeit zwischen Washington und Havanna, bald nicht mehr so einfach wie bisher eine Aufenthaltserlaubnis als politische Flüchtlinge in den USA zu bekommen. Auf den gefühlten letzten Metern vor der Normalisierung der Beziehungen zwischen dem sozialistischen Karibikstaat und den USA versuchen sie, ihr Traumziel noch zu erreichen.

Umweg: Über Costa Rica in die USA

Zuletzt versuchten immer mehr Kubaner, zunächst nach Mittel- oder Südamerika auszureisen, um dann von dort aus auf dem Landweg in die USA zu gelangen. In Costa Rica sitzen derzeit rund 8000 Kubaner fest, da das benachbarte Nicaragua seine Grenzen für Kuba-Flüchtlinge geschlossen hat und so ihre Weiterreise in die Vereinigten Staaten verhindert.

Am Dienstagabend (Ortszeit) wurde eine erste Gruppe von 180 Menschen zum Flughafen der Stadt Liberia im Nordosten Costa Ricas (Artikelbild) gebracht. Von dort flogen sie nach El Salvador und sollen dann per Bus durch Guatemala und Mexiko in die USA reisen.

"Die Regierung von Costa Rica vertraut auf den Erfolg dieses Pilotplans, damit die Tausenden Kubaner, die sich seit zwei Monaten auf costa-ricanischem Staatsgebiet befinden, ihren Weg fortsetzen können", sagte Außenminister Manuel González. Für mehr als 1000 Kubaner seien bereits Transitvisa ausgestellt worden. Er hoffe, dass in den kommenden Tagen wie geplant täglich zwei Flüge stattfinden könnten, sagte González. Die Außenminister der beteiligten mittelamerikanischen Staaten hatten sich im vergangenen Monat auf den Transit per Flugzeug und Bus verständigt.

In den vergangenen Monaten reisten viele Flüchtlinge aus Kuba zunächst nach Ecuador aus, wo sie bis zum 1. Dezember 2015 kein Einreisevisum benötigten. Von dort ging es teilweise mit Hilfe von Schleuserbanden Richtung Norden. Auch über Panama versuchten viele ihr Glück. Diese Fluchtwege erscheinen vielen Kubanern als weitaus sicherer als die Überfahrt über das Meer in Richtung Florida.

qu/se (dpa, rtre)