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Letzte Stele gesetzt

15. Dezember 2004
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Am Holocaust-Mahnmal in Berlin wurde am 15. Dezember nach rund drei Jahren Bauzeit die letzte von rund 2700 Betonstelen gesetzt. Im Mai 2005 soll auch der Bau des unterirdischen "Ortes der Information" abgeschlossen sein. 1999 hatte der Bundestag beschlossen, den radikalen Entwurf des US-Architekten Peter Eisenman zu bauen. symbolträchtig 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Das Gelände liegt in Sichtweite des Brandenburger Tores, an dem einst die Mauer verlief, und in der Nähe der einstigen Reichskanzlei Hitlers.

Als Initiatorin des Mahnmals gilt die Publizistin Lea Rosh, die sich mit ihrem hartnäckigen Engagement nicht nur Freunde machte. Im Mai 1994 wurde ein künstlerischer Wettbewerb ausgeschrieben, den die Malerin Christine Jackob-Marks 1995 für sich entschied, mit dem Vorschlag, auf einer schiefen Ebene die Namen aller Holocaust-Opfer einzumeißeln. Für den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) war dies nicht akzeptabel. 1997 wählte die Jury aus 25 neuen Entwürfen vier aus, darunter einen Eisenmans. Im Herbst 2001 begann der Bau, im Herbst 2003 wurde er vorübergehend gestoppt, weil die Denkmal-Stiftung mit dem Graffiti-Schutz die Firma Degussa beauftragt hatte. Im Juli 2004 wurde schließlich Richtfest gefeiert.