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Vorschau auf die Europa League

1. Dezember 2010

Stuttgart hat eine lästige Pflichtaufgabe vor sich. Leverkusen muss sich warm anziehen. Und Dortmund steht mächtig unter Druck. Unterschiedliche Aufgaben also für die deutschen Klubs am fünften Spieltag der Europa League

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Leverkusens Spieler laufen während des Training in Trondheim über den Platz. Foto: Federico Gambarini dpa/lnw
Brrr! Training in TrondheimBild: picture-alliance/dpa

Normalerweise ist es für jeden Spieler, Trainer und Verein etwas Besonderes, in einem internationalen Wettbewerb zu spielen. Man trifft auf unbekannte Gegner oder spielt gegen Weltstars, es gibt viel Geld zu verdienen, und man kann sich auch über die eigene Landesgrenze hinaus einen Namen machen. Für den VfB Stuttgart ist der vorletzte Gruppen-Spieltag der Europa League an diesem Mittwoch (1.12.2010) jedoch eine lästige Angelegenheit. Denn für die Zwischenrunde hatten sich die Schwaben bereits vor einem Monat vorzeitig qualifiziert.

In der Bundesliga dagegen ist Stuttgart nach der 2:4-Pleite am vergangenen Samstag beim Hamburger SV auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht und hat nun arge Abstiegssorgen. Die volle Konzentration gilt schon jetzt dem Liga-Derby an diesem Wochenende gegen Hoffenheim. "Natürlich denke ich in unserer Situation bereits an das nächste Bundesligaspiel. Da müssen wir gewinnen", sagt Trainer Jens Keller.

Mit B-Elf

Ein leichtes Spiel: bisher hat Stuttgart, hier Marica bei seinem Tor gegen den FC Getafe, alle vier Partien gewonnen. Foto: Bernd Weißbrod dpa/lsw
Bisher hat Stuttgart, hier Marica bei seinem Tor gegen den FC Getafe, alle vier Partien gewonnenBild: AP

So wie in der Europa League. Da haben die Stuttgarter nämlich bisher alle bisherigen vier Spiele gewonnen, der Gruppensieg ist den Schwaben nicht mehr zu nehmen. Die VfB-Verantwortlichen entschieden sich deshalb, sechs Stammspieler erst gar nicht anreisen zu lassen. Weitere Leistungsträger sollen zudem erst einmal nur auf der Bank Platz nehmen. Dadurch haben Stuttgarts Ersatzleute und Nachwuchsspieler die Möglichkeit, Spielpraxis zu bekommen.

"Die Spieler, die in den letzten Wochen wenig gespielt haben, können sich in Bern über 90 Minuten auf hohem Niveau zeigen", erklärte Keller. Doch auch mit einer B-Elf will der VfB beim Vierten der Schweizer Super League seine makellose Europa-League-Bilanz ausbauen. "Ich erwarte von jedem, dass er Vollgas gibt." Möglicherweise könnte es in Bern zu einem Duell der Degen-Brüder kommen. Stuttgarts Philipp Degen stand am Samstag in Hamburg nach langer Pause wieder in der Startformation. Berns David Degen ist ebenfalls einsatzbereit.

Eisige Temperaturen

Leverkusens Patrick Helmes kämpfte im Hinspiel mit Vadim Demidov von Trondheim um den Ball. Foto: Federico Gambarini dpa/lnwnull
Das Hinspiel hatte Leverkusen gewonnenBild: picture-alliance/dpa

Als zweiter Bundesliga-Klub will an diesem Mittwoch Bayer Leverkusen vorzeitig das Ticket für die Zwischenrunde lösen. Als Gruppenerster mit einem Punkt Vorsprung muss dazu ein Sieg beim norwegischen Meister Rosenborg Trondheim her. "Wir haben uns in der Europa League bislang gut verkauft und wollen nun alles klarmachen", so Trainer Jupp Heynckes. Das Hinspiel hatte Leverkusen mit 4:0 gewonnen. Doch diesmal müssen die Profis bei einer Kälte von voraussichtlich bis zu minus 18 Grad Celsius spielen.

"Uns erwarten unheimlich schwierige Bedingungen. Der Platz wird hart und gefroren sein", meint Heynckes. Er muss es wissen: Vor 13 Jahren hatte er als Coach von Real Madrid ebenfalls bei Eiseskälte in Trondheim gespielt: "Wir haben damals Ze Roberto zur Halbzeit ausgewechselt und anschließend unter die heiße Dusche gestellt, damit er auftaut", erinnert sich der Coach. Die Madrilenen hatten das Spiel mit 0:2 verloren.

Adler mit Hexenschuss

Leverkusen's goalkeeper Rene Adler , center, jumps for the ball during the Europa League Group B soccer match between Bayer 04 Leverkusen and Rosenborg BK in Leverkusen, Germany, Thursday, Sept. 16, 2010. (AP Photo/Frank Augstein)
Im Hinspiel gegen Trondheim hatte er toll pariert: Nun fehlt Torwart René Adler voraussichtlichBild: AP

Beim Abschlusstraining hatten die Spieler Skimasken an, um sich vor der ungewohnten arktischen Kälte zu schützen. Doch umgehend dementierte Verteidiger Sami Hyypiä Meldungen, die besagten, dass die Profis auch im Europa League-Spiel den Kälteschutz anziehen werden. "Wir sind Profis. Und wir werden mit den Bedingungen zurecht kommen." Bei der letzten Übungseinheit hat Nationaltorwart René Adler einen Hexenschuss erlitten. Sein Einsatz gegen Trondheim ist fraglich. Sollte er ausfallen, würde Fabian Giefer im Tor der Leverkusener stehen.

Ohne Barrios

BVB-Torjäger Lucas Barrios wird im Champions League-Spiel gegen Karpaty Lwiw fehlen. Foto: dpa/lnw
Fehlt verletzungsbedingt: BVB-Torjäger BarriosBild: picture-alliance/dpa

Zittern, aber aus einem ganz anderen Grund, muss auch der dritte deutsche Vertreter in der Europa League, Borussia Dortmund. Der BVB spielt am Donnerstag (2.12.2010) gegen Karpaty Lwiw und steht dabei mächtig unter Druck. Denn nur mit einem Sieg haben die Dortmunder noch eine Chance, die Zwischenrunde zu erreichen. Seit nunmehr 13 Ligaspielen ungeschlagen, geht der Tabellenführer der Bundesliga mit großem Selbstbewusstsein in die Partie.

Zudem sind die Gäste aus der Ukraine als einziges Team in der Europa League noch ohne Punktgewinn und sind bereits vorzeitig ausgeschieden. Doch ausgerechnet bei diesem wichtigen Spiel fällt nun Dortmunds Torjäger Lucas Barrios aus. Der Stürmer hatte sich am vergangenen Wochenende eine Kapselverletzung zugezogen und wird auch am kommenden Sonntag (5.12.2010) im Bundesligaspiel gegen Nürnberg fehlen.

Autorin: Sarah Faupel
Redaktion: Stefan Nestler