1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Leverkusen verliert Hinspiel

10. März 2011

Leverkusen steht nach einer 2:3-Heimpleite gegen Villareal im Achtelfinal-Hinspiel vor dem Aus in der Europa League. Villareal war das schwächere Team, glänzte aber durch Effektivität. Ein bitterer Abend für Bayer.

https://p.dw.com/p/10XCo
Nilmar im gelben Trikot von Villareal jubelt über seinen Treffer gegen Leverkusen(AP Photo/Martin Meissner)
Nilmars Doppelpack besiegtelte Bayers HeimpleiteBild: AP

"Ich bin sauer", schimpfte Stürmer Stefan Kießling kurz nach dem Abpfiff und dürfte damit die Gefühlswelt der meisten Leverkusener auf den Punkt gebracht haben. Trotz einer guten Leistung und bester Chancen hat die Elf von Trainer Jupp Heynckes das Hinspiel gegen den FC Villareal 2:3(0:0) verloren und wohl die letzte Titelchance der Saison verspielt. "Unnötige Ballverluste werden gegen einen solchen Klassegegner bestraft", analysierte Heynckes trocken die Schwachpunkte seiner Elf. Aus einer durchschnittlichen Mannschaft von Villareal ragten an diesem Abend nur die Torschützen Giuseppe Rossi und Nilmar heraus.

Stefan Kießling sitzt auf dem Boden und hat vor Enttäuscheung sein Gesicht unter den Armen vergraben(AP Photo/Frank Augstein)
Gut gespielt trotzdem verloren - Frust pur bei Kießling nach dem SchlusspfiffBild: AP

Guter Auftakt - verdiente Führung

Von Beginn an ließen die Hausherren keinen Zweifel, dass sie sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel erarbeiten wollten. Die Mannschaft von Coach Jupp Heynckes kontrollierte die Partie und ließ Villareal nicht zur Entfaltung kommen. Stattdessen sorgten die Leverkusener einige Male über die Flügel für Gefahr vor dem Tor der Spanier. Einen Freistoß von Renato Augusto konnte Torhüter Diego Lopez über die Latte lenken. Nach einer guten halben Stunde war er aber ohne Chance: Leverkusens Michal Kadlec zog aus halblinker Position ab. Sein wuchtiger Schuss landete zur verdienten Führung für die Gastgeber (33.) im Netz. Alles lief nach Plan - bis kurz vor der Pause. Da schien die Konzentration in der Bayer-Defensive nachzulassen. Einen dieser Aussetzer nutzte Villareal eiskalt aus: Nach einem Stellungsfehler der beiden Innenverteidiger Daniel Schwaab und Stefan Reinartz traf Giuseppe Rossi, der italienische Nationalstürmer in Diensten der Spanier, zum überraschenden Ausgleich. "Wir haben es Villareal zu leicht gemacht", sagte ein zerknirschter Kapitän Simon Rolfes zu dieser Szene.

Nilmar wird zu Leverkusens Alptraum

(AP Photo/Martin Meissner)
Rossi glich zum 1:1 ausBild: AP

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten verlor die Partie etwas an Niveau. Villareal war mit dem Unentschieden zufrieden, die Leverkusener waren zwar bemüht, machten aber zu viele Fehler im Spiel nach vorn. Mit der Einwechslung von Villareals Joker Nilmar 20 Minuten vor Schluss änderte sich das schlagartig. Gerade mal eine Minute war der Brasilianer auf dem Platz, als er das 2:1 für Villareal erzielte. Mit etwas Glück stocherte er den Ball durch die Leverkusener Abwehr und schob ihn an René Adler vorbei ins Tor. Diesen Rückschlag konnte Bayer aber postwendend wieder gut machen. Nach einer Flanke von Arturo Vidal knallte Gonzalo Castro den Ball aus sechs Metern in die Maschen. Nach diesem Ausgleich spielten die Leverkusener wie aufgedreht, stellten die spanische Defensive vor einige Probleme, konnten aber keinen Treffer mehr erzielen. Der gelang stattdessen wieder Villareal: In der vierten Minute der Nachspielzeit traf erneut Nilmar nach einem Konter zum 2:3-Endstand.

Vier Chancen, drei Tore

Photo: Rolf Vennenbernd dpa/lnw
Ballack: Tribüne statt ErsatzbankBild: picture-alliance/dpa

Aus Leverkusener Sicht ist es ein ganz bitteres Ergebnis. Der Bundesligist hatte das Spiel fast die gesamte Zeit dominiert. Villareal glänzte dagegen mit Effektivität: Aus vier Torschüssen in der gesamten Partie machten die Spanier drei Treffer. "Solche Spiele gibt es als Torwart manchmal, ich rege mich darüber jetzt nicht auf", kommentierte Torwart Adler das Ergebnis und Kapitän Rolfes machte sich mit Blick auf das Rückspiel schon wieder Mut: "Wir können auswärts gewinnen. Das haben wir oft genug gezeigt und somit alle Chancen weiterzukommen." Ob dann auch wieder Michael Ballack mit von der Partie sein wird, ist die große Frage. Statt auf der Tribüne Platz zu nehmen, könnte er für Arturo Vidal auflaufen. Der defensive Mittelfeldmann muss aufgrund einer Gelbsperre im Rückspiel aussetzen.

Autor: Jens Krepela
Redaktion Olivia Fritz