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Lever(Vize-)kusen will endlich Meister werden

3. August 2011

Neuer Trainer, neuer Schwung: Robin Dutt, der Jupp Heynckes ablöst, hat ehrgeizige Ziele und will Bayer Leverkusen zum Titel führen. Dabei helfen sollen vor allem Michael Ballack und der Mainzer Neuzugang André Schürrle.

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Freiburgs Trainer Robin Dutt gestikuliert. (Foto: dapd)
Bild: dapd

Beim Trainingsauftakt von Bayer Leverkusen drehte sich zunächst alles um Bayers Sorgenkind: Michael Ballack. Thema: Das unfreiwillige Karriereende in der Nationalmannschaft. Die anhaltende peinliche Diskussion um ein Abschiedsspiel beherrschte die Schlagzeilen – zum Ärger von Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. "Die sind alt genug, dass sie solche Dinge auch ohne Berater oder Beratung regeln und lösen könnten." Völler nahm seinen Mittelfeldspieler deutlich nicht von der Kritik aus. "Ich weiß auch, wie stur Michael Ballack sein kann, das ist dann nicht so einfach." Von dem ehemaligen Leistungsträger wird in dieser Saison einiges erwartet. Jetzt solle sich Ballack endlich beweisen, fordert Völler. Ballack könne sich nun vollends auf Bayer konzentrieren und sei in einer Bringschuld.

Hohe Ziele

Fotomontage mit Bundestrainer Joachim Löw und Michael Ballack (Foto: dpa)
Sorgten für viele Schlagzeilen: Löw (l.) und BallackBild: picture-alliance/dpa

Die Ziele des Vorjahres-Zweiten sind hoch. Leverkusen greift an, will nach ganz oben. Der "ewige Zweite" will den Meistertitel holen und den ungeliebten Beinamen "Vizekusen" endgültig loswerden. Richten soll es ein neuer Trainer: Robin Dutt beerbt Jupp Heynckes. In einem Zeitungsinterview legte er sich auf Platz eins als Saisonziel fest: "Es macht wenig Sinn, nach Platz zwei in der Vorsaison jetzt Platz drei oder vier als Ziel auszugeben."

Die Vereinsspitze sei von den Fähigkeiten des 46-Jährigen vollauf überzeugt, versichert Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. "Robin Dutt hat sich richtig gut entwickelt und in Freiburg einen Riesenjob abgeliefert", sagte er. "Er ist sehr geeignet, hier das Werk von Jupp Heynckes fortzusetzen."

Schürrle soll auf Torejagd gehen

Der teuerste Neuzugang Leverkusens soll bei Dutts Mission möglichst viele Treffer beisteuern: Jung-Nationalspieler André Schürrle, der für über acht Millionen Euro vom FSV Mainz 05 kam. Dutt brachte aus Freiburg zudem Ömer Toprak mit. Der Verteidiger soll Samy Hyypiä ersetzen, der seine Karriere beendet hat. Einen Rückschlag gab es für Torwart René Adler: Er fällt nach einer Knie-Operation lange aus. Wer zu Beginn der Saison im Kasten steht, bleibt offen, momentan stehen Bayer-Neuzugang David Yelldell (MSV Duisburg) und Eigengewächs Fabian Giefer zur Verfügung.

André Schürrle (l.) jubelt nach einem Tor. (Foto: picture alliance)
Soll jetzt für Leverkusen auf Torejagd gehen: Nationalstürmer André Schürrle (l.)Bild: picture alliance/Pressefoto Ulmer

Auch die vereinseigene Nachwuchsabteilung wird Dutt im Auge behalten. Dort spielen mit Stürmer Samed Yesil und Mittelfeldspieler Okan Aydin zwei Leistungsträger der U17-Weltmeisterschaft. "Wenn ich sehe, dass sie besser sind als andere, werden sie eine Chance erhalten", kündigte Dutt an und machte klar, dass die Bundesliga für einen 17-Jährigen nicht grundsätzlich zu früh komme.

Dutts schwierigste Aufgabe wird es allerdings sein, Ballack endgültig ins Team zu integrieren – Leverkusens Schlüsselfigur. "Für mich, der im Herbst seiner Karriere ist, ist es unheimlich schön, sich noch mal auf den Fußball zu konzentrieren", sagt Ballack, der noch einmal das "Bestmögliche rausholen" will. Das Bestmögliche wäre der Titel. Ob in der Meisterschaft oder im Pokal. Aber auch in der Champions League will Leverkusen auftrumpfen. Erstmals seit sieben Jahren startet Bayer wieder in der Königsklasse. Die Gelegenheit für Ballack, die Antwort endlich wieder auf dem Platz zu geben.

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Stefan Nestler