1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Libyen: 13 Migranten ersticken in Container

23. Februar 2017

Erst jüngst waren 74 Leichen von afrikanischen Migranten an der Küste Libyens angespült worden. Nun wird ein neues Flüchtlingsdrama gemeldet.

https://p.dw.com/p/2Y9jk
Libyen Tote Flüchtlinge an der Küste nahe Zawiya
Fast täglich Katastrophenberichte aus Libyen: Hier ertrunkene Migranten an der Küste nahe Zawiya Bild: picture alliance/AP Photo/IFRC/M. Karima

Dreizehn afrikanische Migranten sind in einem Versandcontainer umgekommen, in dem sie vier Tage zwischen zwei libyschen Städten transportiert wurden. Unter den Toten seien auch ein 13 Jahre altes Mädchen und ein 14-jähriger Junge gewesen, berichtete die Internationale Vereinigung des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds (IFRC). Insgesamt seien 69 Menschen in dem Metallcontainer gefangen gewesen, bevor Helfer in der westlibyschen Stadt Al-Choms am Mittwoch eingeschaltet worden seien.

Einige der Überlebenden, die in eines der Flüchtlingsboote in Richtung Europa steigen wollten, seien ernsthaft verletzt worden und litten teilweise unter Knochenbrüchen. "Als die Helfer ankamen, stellten sie Erste Hilfe, psychologische Unterstützung, Nahrung und Decken für die 56 Überlebenden bereit, unter denen auch ein fünfjähriges Mädchen ist", wurde Fawsi Abdel-Alli, regionaler Sprecher des libyschen Roten Halbmonds, zitiert.

Flüchtlingsdrama an der libyschen Küste

Der Vorfall ist der jüngste in einer langen Reihe von Flüchtlingsdramen im nordafrikanischen Bürgerkriegsland Libyen. Erst kürzlich waren 74 Leichen von Migranten an der Küste angespült worden. Immer wieder sterben Flüchtlinge dort beim Versuch, Europa in teils schrottreifen Booten zu erreichen.

2016 wagten mehr als 180.000 Menschen die riskante Überfahrt. Mehr als 5000 ertranken laut Vereinten Nationen im Mittelmeer - die höchste je verzeichnete Opferzahl. Die Europäische Union versucht, die sogenannte zentrale Mittelmeerroute für Migranten zu schließen, und setzt dabei vor allem auf die Kooperation mit Libyen.

In dem weitgehend gescheiterten Staat gibt es aber keinen geeigneten Ansprechpartner, um die Lage der Flüchtlinge wirksam zu verbessern und die Schlepperkriminalität einzudämmen. Eine funktionierende Zentralregierung gibt es nicht.

SC/ww (APE, dpa, afpe)