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Liedermacher auf Friedensmission

4. Januar 2003
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Der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker möchte mit seiner Reise in den Irak die Bevölkerung angesichts der Kriegsfurcht unterstützen und damit ein Friedenssignal setzen. "Wenn man den Diktator Saddam Hussein entwaffnen will, darf man doch nicht die Bevölkerung kaputt machen", sagte Wecker. Er frage sich: "Wie fühlen sich Menschen, die mit der akuten Bedrohung einer Bombardierung leben müssen? Ich stelle mir immer vor, wir hier in München wären in dieser Situation." Der Liedermacher forderte mit Nachdruck, noch mehr diplomatische Mittel zur Vermeidung eines bewaffneten Konfliktes mit dem Irak einzusetzen. Er betonte: "Es ist mir unbegreiflich, dass man immer noch glauben kann, dass Terror durch Krieg besiegt werden könnte."

Der 55 Jahre alte Sänger plant Besuche in Kliniken, Universitäten und Kultureinrichtungen. Zu den Teilnehmern der einwöchigen Reise gehören Künstler, Wissenschaftler und Ärzte. Initiator ist die Tübinger "Gesellschaft Kultur des Friedens". Die Delegation wolle "für einen kulturellen, wissenschaftlichen und persönlichen Austausch mit der irakischen Bevölkerung werben". Im Reisegepäck sind neben Medikamenten auch Anfragen aus Deutschland für Kontakte mit Fakultäten, Schulen und Kommunen im Irak. Mit Unterstützung seitens der Bundesregierung ist jedoch nicht rechnen: Ein Sprecher des Außenministeriums bezeichnete die Reise Weckers als "Privatsache". Insgesamt sei eine Reise in den Irak "nicht zu empfehlen", betonte das Auswärtige Amt.