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Katastrophe

Lieferengpässe nach Explosion in Gasstation

12. Dezember 2017

Bei der Detonation im österreichischen Baumgarten starb ein Mensch, etwa 20 erlitten Verletzungen. Hinzu kommt der wirtschaftliche Schaden: Die Gasversorgung im Süden und Südosten Europas ist beeinträchtigt.

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OESTERREICH EXPLOSION GASSTATION
Bild: picture-alliance/Keystone

Bei der Explosion einer international wichtigen Gasverteilstation im österreichischen Baumgarten an der March in der Nähe der Grenze zur Slowakei ist ein Arbeiter ums Leben gekommen. Rund 20 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Bei der Gasstation - dem größten Terminal dieser Art in Österreich - handelt es sich um ein Drehkreuz, an dem jährlich etwa 40 Milliarden Kubikmeter Gas verteilt werden. 

Durch die große Hitzeentwicklung schmolzen die Plastikteile der in der Nähe befindlichen Autos (Foto: picture-alliance/dpa/APA/Einsatzreport)
Durch die große Hitzeentwicklung schmolzen die Plastikteile der in der Nähe befindlichen Autos Bild: picture-alliance/dpa/APA/Einsatzreport

Das Unglück beeinträchtigte die Gasversorgung im Süden und Südosten Europas. In Italien sprach Wirtschaftsminister Carlo Calenda von einem "ernsthaften Problem". Die Menschen in Deutschland müssten sich dagegen keine Sorgen machen, berichtete ein Sprecher der Betreiberfirma Gas Connect. Die Leitung nach Westen sei bei der Explosion unversehrt geblieben, sagte er dem Radiosender Antenne Bayern. Gas Connect ist eine Tochterfirma des österreichischen Energiekonzerns OMV.

Die Explosion brachte den russischen Gasexport nach Süd- und Südosteuropa empfindlich durcheinander. Die Gazprom-Tochter Gazprom Export teilte in Moskau mit, man arbeite daran, Umgehungsrouten zu finden, um Lieferengpässe zu vermeiden. Aus der Ukraine, dem Haupttransitland für russisches Gas, floss nach slowakischen Angaben ein Drittel weniger Erdgas Richtung Westen als noch am Montag.

Der Feuerball über Österreichs größtem Gasterminal  (Foto: picture-alliance/Keystone)
Der Feuerball über Österreichs größtem Gasterminal Bild: picture-alliance/Keystone

Die Polizei sprach von einem technischen Fehler als Unglücksursache. Ein Experte von Gas Connect ging davon aus, dass es im Bereich der Filteranlagen zu einem Problem gekommen war. Nach der Explosion loderte ein großer Feuerball über dem Gelände. Die Rauchwolke war bis ins etwa 30 Kilometer entfernte Wien zu sehen.

Noch im 30 Kilometer entfernten Wien waren die Rauchwolken aus Baumgarten zu sehen (Foto: picture-alliance/Keystone)
Noch im 30 Kilometer entfernten Wien waren die Rauchwolken aus Baumgarten zu sehenBild: picture-alliance/Keystone

Bei den Rettungskräften herrschte Großalarm. Den 240 eingesetzten Feuerwehrleuten gelang es binnen kurzer Zeit, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Allerdings dauerte das Löschen der sechs Gebäude auf dem Gelände einige Stunden. Zu dem Todesopfer wollten die Behörden zunächst keine genauen Angaben machen. Es handle sich um den Arbeiter einer Fremdfirma, der aus Österreich stamme, hieß es. Um dem möglichen Andrang von Schaulustigen vorzubeugen, wurde der Unglücksort in einem Kilometer Umkreis abgesperrt. Passieren durften die Straßensperren nur Anwohner und Journalisten. 

rb/as (afp, dpa)