1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Limp Bizkit, Gorillaz und David räumen ab

9. November 2001

Die US-Rocker Limp Bizkit, die HipHop-Band Gorillaz und der britische Sänger Craig David heißen die Sieger der diesjährigen Verleihung der "MTV Europe Music Awards".

https://p.dw.com/p/1Lld
Limp Bizkits Leadsänger Fred DurstBild: AP

Am Donnerstagabend (8. November 2001) konnten in Frankfurt Limp Bizkit überraschend drei der europäischen Musikpreise mit nach Hause nehmen, die Gorillaz und Craig David je zwei. Jennifer Lopez sowie Robbie Williams wurden als "beste Interpreten" ausgezeichnet. Die 13 internationalen und 9 regionalen Musikpreise wurden vor 7000 Gästen in einer aufwendig inszenierten Live-Show vergeben. Ausgezeichnet wurden dabei vor allem neue Stars der Pop-Branche. Altbekannte Namen wie Madonna, Janet Jackson, REM und U2 gingen dieses Mal leer aus.

Längster Applaus für Depeche Mode

Der Musiksender MTV strahlte die von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitete Gala weltweit live aus. Die um 30 Minuten überzogene Show (Gesamtdauer: knapp drei Stunden) war über weite Strecken gelungen - die Stimmung in der Festhalle brach aber in den zahlreichen langen Werbepausen des Musiksenders immer wieder ein. Während der Show, die der Komiker Ali G. wie ein Zeremonienmeister mit Hang zu schrägem Humor moderierte, heizten vor allem Sängerin Kylie Minogue, die deutschen Brachialrocker Rammstein und die Schotten Travis den Zuschauern ein. Den größten Applaus strich aber Depeche Mode ein.

Limp Bizkit wurden als beste Gruppe, für das beste Album ("Chocolate Starfish and the Hot Dog Flavored Water") und für den besten Internetauftritt geehrt. Die Gorillaz erhielten Preise für die beste Tanzmusik und für "Clint Eastwood" als besten Song. Newcomer Craig David wählten die MTV-Zuschauer als beste Rhythm&Blues-Darbietung aus, außerdem gewann er die Regionalwertung für Irland und Großbritannien.

Samy Deluxe bester deutscher Interpret

Latino-Schönheit Lopez ließ den Konkurrentinnen Janet Jackson, Mariah Carey, Vorjahressiegerin Madonna und Dido keine Chance. Jackson und Madonna waren für je zwei Preise nominiert. Ebenso leer ging Destiny's Child aus, die in drei Sparten nominiert waren. Sie hatten ihren Auftritt ebenso abgesagt wie Jackson. Auch die deutsche Popband No Angels, nominiert in der Länderwertung, hoffte - wie die Ärzte, Echt und Rammstein - vergeblich auf eine Auszeichnung. Zur Überraschung vieler erhielt den Preis in der deutschen Wertung der Hamburger Rapper Samy Deluxe.

Pop-Enfant-terrible Robbie Williams setzte sich als bester Sänger gegen Ricky Martin, Eminem, Craig David und Shaggy durch, blieb Frankfurt aber fern. Eminem ging jedoch nicht leer aus: Er wurde wie schon im Vorjahr bester HipHop-Vertreter. Dafür verschmähten die MTV-Zuschauer bei der Abstimmung Ricky Martin, den sie im vergangenen Jahr noch zum besten männlichen Popstar erkoren hatten. Der Preis in der Sparte Pop ging an Soul-Röhre Anastacia. Beste Rockband wurden die US-Gitarrenrocker von Blink 182. Als beste Newcomerin wurde die britische Sängerin Dido ausgewählt, die mit drei Nominierungen an den Start gegangen war. Der Preis für das beste Video ging an The Avalanches für "Since I left you".

Preis aus der Hand von Claudia Schiffer

Den "Free your Mind Award" für Organisationen und Einzelpersonen, die sich "für die Befreiung von Intoleranz und jeglichen Vorurteilen einsetzen", erhielt die südafrikanische Initiative Treatment Action Campaign (TAC) für ein Aids-Hilfeprojekt. Rund sieben Millionen MTV-Zuschauer beteiligten sich laut MTV per Internet oder Telefon an der Abstimmung. Die Preise überreichten unter anderen die deutschen Sänger Herbert Grönemeyer und Xavier Naidoo, Tennis-Veteran Boris Becker, US-Filmstar Ben Stiller, Sänger Eddy Grant, Spaniens Film-Regisseur Pedro Almodovar sowie die Supermodels Heidi Klum und Claudia Schiffer.