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"Lingling" wütet auf den Philippinen

8. November 2001

Der Tropensturm "Lingling" hat seinen Verwüstungszug auf den Philippinen fortgesetzt und bis zum Donnerstag mindestens 103 Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Vermissten stieg auf 245.

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Bild: AP

Meteorologen erwarten, dass "Lingling" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern noch bis Samstag über dem Süden und der Mitte des Landes tobt, weil der Sturm sich nur langsam nach Nordwesten bewege.

Am schwersten von den Tornados betroffen ist die beliebte Taucherinsel Camiguin im Süden des Archipels, wo in fünf Küstenstädten insgesamt mindestens 54 Menschen ums Leben kamen. Die Wassermassen hätten mindestens 40 Häuser und Hütten mitgerissen und damit ein komplettes Dorf zerstört, berichtete der Kongressabgeordnete Jurdin Romualdo. Auch die 800.000-Einwohner-Metropole Cebu befand sich im Katastrophenzustand. Nachdem der Regen am Donnerstagmorgen (Ortszeit) etwas nach gelassen habe, hätten Rettungstrupps die ersten Dörfer erreicht

Der Tropensturm kam überraschend

"Lingling" hatte den Süden und die Mitte des Inselstaats mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde heimgesucht und auf Camiguin die Stromversorgung sowie Telefonleitungen unterbrochen. Viele Straßen sind unpassierbar, mindestens drei Brücken wurden zerstört. Einem Armeesprecher zufolge hindern starke Winde und hoher Seegang bereit stehende Rettungstrupps am Einsatz.

Ein Überlebender aus Camiguin berichtete, die Fluten hätten seine Frau sowie seine ein und drei Jahre alten Kinder fortgerissen. Er habe sich retten können, indem er sich an einen Baumstamm klammerte. "Ich hörte, wie meine Frau und meine Kinder um Hilfe riefen, aber es war zu dunkel und die Strömung war zu stark, so dass ich nichts tun konnte", sagte Bebot Vallar einer örtlichen Rundfunkstation.

Jährlich suchen bis zu 20 Taifune und Stürme den südostasiatischen Archipel heim. Sie kommen allerdings selten später als Oktober und erreichen für gewöhnlich nicht die Inseln Camiguin und Mindanao, wie ein Meteorologe sagte. Nach Einschätzung eines Behördenvertreters kam insbesondere der Sturm auf Camiguin "überraschend".