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Litauen weist weitere Gruppe tschetschenischer Flüchtlinge an Weißrussland zurück

19. November 2002

- Vorwurf des Verstoßes gegen internationale Konventionen zurückgewiesen

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Vilnius, 16.11.2002, LIETUVOS AIDAS, litauisch

Litauische Grenzbeamte haben eine weitere Gruppe tschetschenischer Flüchtlinge - die dritte in diesem Monat - nach Weißrussland zurückgeschickt. Sechs Tschetschenen - ein Mann, eine Frau und vier Kinder - waren Donnerstag Nacht (14.11.) unweit des Ortes Prienai im Bezirk Svencionys (Ost-Litauen) beim Versuch, illegal die litauisch-weißrussische Grenze zu überschreiten festgenommen worden.

Rokas Pukinskas, Sprecher des Staatlichen Grenzschutzes, sagte, bei den zurückgewiesenen Tschetschenen handele es sich um Bürger Russlands. Beide Erwachsenen seien im Besitz gültiger Pässe der Russischen Föderation gewesen und die Kinder hätten ihre Geburtsurkunden bei sich gehabt. Pukinskas erklärte, die illegalen Einwanderer seien sich nicht im Klaren darüber gewesen, die Grenze welchen Landes sie überschritten hätten. Nach der Festnahme hätten sie etwa 12 Stunden an der Grenzstation Pavovere verbracht.

Nach Angaben des Staatlichen Grenzschutzes sagten die Tschetschenen den Grenzbeamten, sie hätten nicht die Absicht, in Litauen Asyl zu beantragen, da sie nach Österreich wollten. Gegen 16 Uhr wurden sie weißrussischen Grenzbeamten übergeben.

In der vergangenen Woche hatte Litauen zwei Gruppen illegaler tschetschenischer Einwanderer nach Weißrussland zurückgeschickt - insgesamt 26 Personen, darunter viele Frauen und Kinder.

Das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars äußerte sich über diesen Vorfall besorgt und erklärte, Litauen habe gegen internationale Konventionen verstoßen. Vertreter des Staatlichen Grenzdienstes weisen diese Anschuldigungen zurück und kündigten eine Antwort darauf an. (TS)