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Lokführer beschließen neuen Streik

18. Februar 2015

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifgespräche mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt und neu Streiks angekündigt. Aber noch verrät sie nicht, wann gestreikt werden soll.

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Symbolbild Streik Lokführergewerkschaft GDL (Foto: Getty Images)
Bild: Thomas Lohnes/Getty Images

Über den Zeitpunkt und die Länge der Streiks werde noch diskutiert, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwoch in Frankfurt. Die Gewerkschaft werde die Öffentlichkeit rechtzeitig darüber informieren. Vor der Entscheidung der GDL-Spitzengremien für die Wiederaufnahme von Streiks hatte Weselsky von rund 100 Stunden Arbeitskampf gesprochen. Das wären mehr als vier Tage.

In den Tarifverhandlungen haben sich der Staatskonzern und die GDL zuletzt über ein Protokoll der bisherigen Gespräche gestritten. Die Bahn weigerte sich, ein entsprechendes Protokoll der GDL zu unterschreiben. Aus Sicht der Bahn enthalte es nicht den Sachstand, sondern Maximalforderungen der GDL. Weselsky warf der Bahn vor, bei den Verhandlungen auf Zeit zu spielen. Der Konzern habe in der jüngsten Runde am 11. Februar zuvor gemachte Zusagen zurückgenommen.

Komplizierte Sachlage

Die Lokführergewerkschaft fordert eigenständige Tarifverträge auch für jene GDL-Mitglieder, die nicht Lokführer sind. Die Bahn lehnt dagegen unterschiedliche Tarifregelungen für ein und dieselbe Berufsgruppe ab. Auch die mit der GDL konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will voneinander abweichende Tarifverträge innerhalb einer Berufsgruppe vermeiden.

Der komplizierte Tarifkonflikt war erstmals im Herbst eskaliert. Nach zwei Warnstreiks im September folgten auf Grundlage einer Urabstimmung bis Anfang November vier längere Streiks. Dadurch fiel jeweils ein Großteil des Zugverkehrs in ganz Deutschland aus.

Abgesehen von dem Grundsatzstreit um die Berufsgruppen fordert die GDL in dieser Tarifrunde fünf Prozent mehr Geld, eine kürzere Wochenarbeitszeit sowie eine Begrenzung der Überstunden.

Die konkurrierende Gewerkschaft EVG verlangt sechs Prozent Einkommenszuwachs, mindestens jedoch 150 Euro pro Monat. Die EVG hat bisher nicht gestreikt und rechnet damit, dass die Verhandlungen noch einige Monate dauern werden.

zdh/bea (dpa, rtr)