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Lokführer streiken kommende Woche

17. April 2015

Schlechte Nachricht für Bahnkunden: Neue Streiks stehen bevor. Die Lokführergewerkschaft erklärt die Tarifverhandlungen für gescheitert. Kurz zuvor hatte die Bahn noch von einer "Annäherung" gesprochen.

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Symbolbild Bahnstreik
Bild: picture-alliance/dpa/R. Vennenbernd

Schon in der nächsten Woche sollen viele Züge in Deutschland wieder still stehen. Die Lokführergewerkschaft GDL erklärte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert. Ein erneuter Arbeitskampf werde "zeitnah" organisiert, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Frankfurt. In einem TV-Interview bekräftigte er, die Streiks sollten schon in der kommenden Woche stattfinden. Man werde die Öffentlichkeit rechtzeitig informieren. In dem langen Tarifkonflikt hatte die GDL bereits im vergangenen Jahr mehrfach gestreikt.

"Champagner für den Vorstand und trocken Brot für das Zugpersonal" habe die Bahn angeboten, schimpfte Weselsky. Er sprach von einer Provokation, weil die Bahn zuvor von einer Annäherung gesprochen hatte. Bahn-Vorstand Ulrich Weber hatte erklärt: "Ich sehe im Moment überhaupt keinen Anlass für Streiks." Man sei sich in vielen Punkten nähergekommen und beide Seiten hätten Zugeständnisse gemacht, sagte Weber. Die Bahn habe ein entsprechendes Angebot vorgelegt.

Scheitern mit Ansage

"Hinhaltetaktik und nebulöse Ankündigungen" auf Arbeitgeberseite hätten zum erneuten Scheitern geführt, erklärte Gewerkschaftsboss Weselsky und sagte weiter: "Weil der DB-Vorstand beim Tarifabschluss mit der GDL streikt, müssen die GDL-Mitglieder erneut für bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt und Belastungssenkung in den Arbeitskampf ziehen."

Der GDL-Chef hatte in dieser Woche nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung den Abbruch der Verhandlungen bereits am Dienstag angekündigt, sollte in der Tarifrunde bis Freitag kein Durchbruch gelingen. Neue Streiks wären dann "vorprogrammiert", habe Weselsky in einem internen Brief geschrieben.

Es geht nicht nur ums Geld

Die GDL strebt für ihre Mitglieder im Zugpersonal eigene Tarifverträge an. Bislang hat die Spartengewerkschaft nur für Lokführer Abschlüsse vereinbart. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Geld und eine Stunde weniger Arbeitszeit pro Woche. Parallel verhandelt die Bahn zudem mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG über neue Tarife für deren Mitglieder. Beide Gewerkschaften wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen. Der Konzern will dabei jedoch unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.

dk/mak (afp, ARD, dpa, rtr)