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London fiebert Olympia entgegen

26. Juli 2012

Der Countdown für die Olympischen Spiele läuft: Am Freitag beginnt das Sportgroßereingis. In die Vorfreude mischen sich aber auch Ängste, die britische Hauptstadt könnte wieder Ziel von Terroranschlägen werden.

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Die olympischen Ringe im Ruderpark (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Am Tag vor der Eröffnung wird in London versucht, die Probleme mit dem öffentlichen Nahverkehr in den Griff zu bekommen. Es wachsen die Sorgen, dass das marode Verkehrssystem unter dem Ansturm von elf Millionen Besuchern aus aller Herren Länder zusammenbrechen könnte.

Londons Verkehr ächzt unter Olympia

Als Achillesferse der Spiele könnte sich das weltweit älteste U-Bahn-Netz erweisen. So gab es in den letzten Tagen auf den zum Olympiapark führenden Linien immer wieder schwere Störungen. Im morgendlichen Berufsverkehr wurde auf der Central Line der Betrieb teilweise eingestellt, während die Züge der Jubilee Line nur im Schneckentempo fuhren.

Zu allem Überfluss fiel auch noch die nagelneue und eigens für die Olympischen Spiele gebaute Gondel-Seilbahn aus, die vom Excel-Centre zur North Greenwich Arena zwei von der Themse getrennte Sportstätten miteinander verbindet. In der Excel-Arena finden unter anderem Kampfsportarten wie Boxen und Ringen statt, in der North Greenwich Arena gehen die Turner an den Start.

Auch Planungsfehler bei den Sportstätten werden deutlich. So stellte sich jetzt heraus, dass im neu erbauten Aquatics Centre, wo die Schwimm- und Sprungwettbewerbe stattfinden, von etwa 600 Sitzplätzen aus die Absprungplattform des 10-m-Turms nicht zu erkennen ist. Zuschauer, die Eintrittskarten für die Wettbewerbe der Kunst- und Turmspringer erworben haben, dürfen nun die Tickets zurückgeben. Das Eintrittsgeld soll ihnen erstattet werden.

Organisationschef Sebastian Coe zeigte sich bemüht, trotz der vielen Sicherheitsmaßnahmen die Furcht vor "Polizei-Festspielen" zu zerstreuen. "Sie holen nicht die Leute nach London, damit sie das Gefühl haben, in einer belagerten Stadt zu sein." Die Metropole habe schon viele Weltereignisse - manche sogar zur gleichen Zeit - bewältigt, das werde auch jetzt bei dem Sportgroßereignis mit mehr als 16.000 Athleten gelingen.

Das große Läuten

Am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele wird in Großbritannien kaum jemand ausschlafen können. Am Freitag zwischen 07.12 Uhr und 07.15 soll nicht nur die berühmte Glocke Big Ben in London drei Minuten am Stück durchläuten - im ganzen Land sollen zu diesem Zeitpunkt so vielen Glocken wie nie zuvor erklingen. Orchestriert wird das landesweite Rekord-Gebimmel vom britischen Künstler Martin Creed, der das Projekt "Work No 1197" getauft hat. Tausende von Menschen und Organisationen, und auch die Armee des Landes, haben zugesichert, am Glockenläuten teilzunehmen. Selbst Fahrradklingeln zählen.

Flaggen-Fauxpas zum Olympia-Auftakt

Bereits zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung startete am Mittwoch das olympische Fußball-Turnier der Frauen. Eine peinliche Verwechslung trübte den Auftakt des Fußball-Turniers. Weil die Anzeigetafel im Glasgower Hampden Park vor dem Spiel Nordkorea gegen Kolumbien das nordkoreanische Frauenteam mit der südkoreanischen Flagge präsentierte, weigerten sich die nordkoreanischen Spielerinnen, ihre Kabine zu verlassen. Nur mit Mühe ließen sie sich dazu überreden, doch noch aufs Feld zu kommen: Das Match startete schließlich mit einer Stunde Verspätung und endete für die nordkoreanische Elf aus spielerischer Sicht erfolgreich mit 2:0. Sichtlich peinlich berührt, entschuldigten sich die Olympia-Organisatoren für den Flaggen-Fauxpas. "Das war ein klarer Fehler. Wir werden alles unternehmen, damit das nicht noch einmal passiert", erklärten sie.

qu/nis (dpa, dapd, rtr)