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Ludwig und Liberté

7. September 2005

Beethoven in Bonn: jeden Herbst treffen sich die großen Namen und der Nachwuchs der Musikwelt in der Geburtsstadt des großen Komponisten zum Beethovenfest. Das Motto 2005: Liberté.

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Das Beethovenfest Bonn

Zum ersten Mal fehlt übrigens der Zusatz "International". Kein Wunder: internationale Ausrichtung und Angebot sind längst selbstverständlich, wozu das also noch betonen? Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Horst Köhler finden sich 64 Veranstaltungen samt Rahmenprogramm an 25 Spielstätten in Beethovens Geburtstadt Bonn und in der malerischen Umgebung (8.9.-2.10.).

2004 richtete sich mit Bohemia der Blick nach Osten. 2005 wendet er sich mit Liberté westlich, in den französischen Kulturraum. Intendantin Ilona Schmiel: "Liberté ist das Schlüsselwort der französischen Revolution. Es gibt viele Bezüge zu diesem Motto: 200. Todestag von Friedrich Schiller, 1805: erste Aufführung von Fidelio. Wir machen eine Zeitreise durch Revolutionsmusiken, die eine große Auswirkung auf Beethoven hatten, und das zeigen wir sämtlichen Besuchern in einem großangelegten Kontext. Orchestre National de France mit Kurt Masur ist sicherlich ein Highlight mit einem rein französischen Programm. Jean-Yves Thibaudet, Lise de la Salle, Helène Grimaud, natürlich New York Philharmonic mit Lorin Maazel, aber auch ein Altmeister wie Alfred Brendel."

Tradition und Moderne

Die Zeit der Aufklärung, die Zeit Ludwig van Beethovens, war eine Zeit revolutionärer Ideen und gesellschaftlicher Umwälzungen. Es war aber auch die Zeit der Gründung der ersten bürgerlichen Orchester und Musikgesellschaften. Betont museal ist das Beethovenfest nicht: allein acht brandneue Auftragswerke stehen auf dem Programm. Aber wie immer auch Beethoven selbst, unter anderem mit mehreren Zyklen. Seine 32 Klaviersonaten werden von den Pianisten Garrick Ohlsson, Andreas Staier, Louis Lortie und Bernd Glemser aufgeführt. Das Beaux Arts Trio spielt an zwei Abenden sämtliche Klaviertrios Beethovens. Sämtliche späten Streichquartette Beethovens stehen auf dem Programm. Es gibt eine "Lange Nacht der Streichquartette". Und noch ein Highlight: am 25. September - exakt 200 Jahre nach der Uraufführung von Beethovens Oper "Fidelio" - wird diese in einer Neuinszenierung von Günter Krämer in der Bonner Oper präsentiert.

Platz für den Nachwuchs!

Der Orchestercampus, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Deutschen Welle, geht 2005 ins fünfte Jahr. Nach der Ukraine, der Türkei, Georgien und China ist diesmal Polen mit einem Jungendorchester an der Reihe. Passend zum Deutsch-Polnischen Jahr 2005-2006 kommt diesmal das Orchester der Musikakademie Krakau nach Bonn. Einer der Höhepunkte ihres Programms: das Auftragswerk der jungen polnischen Komponistin Agata Zubel. Kultur.21 stellt sie in einem großen Porträt vor - so wie die DW-Auftragskomponisten der Vorjahre aus China und Georgien. Spannende Reportagen, die einen Einblick in die Musikszene dieser Länder geben. Sie können Sie hier noch einmal anschauen!