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Lufthansa will Schlichtung mit Piloten

3. Dezember 2014

Die Lufthansa will den Tarifkonflikt mit den Piloten mit einem Schlichtungsverfahren beenden. Gleichzeitig gab der Aufsichtsrat des Konzerns grünes Licht für eine neue Billiglinie.

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Leere Lufthansa-Schalter am Flughafen in Hamburg (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Christians

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens teilte in Frankfurt am Main mit, das Unternehmen habe der Piloten-Gewerkschaft "Vereinigung Cockpit" sei ein Schlichtungsangebot zum umstrittenen Punkt der Übergangsversorgung unterbreitet. "Cockpit" habe noch nicht geantwortet. Ein Schlichter sei deshalb noch nicht benannt worden.

Neuer Streikaufruf

Bislang können Piloten der Lufthansa im Alter von 55 Jahren in eine vom Unternehmen bezahlte Frührente gehen. Aus Kostengründen will die Lufthansa die Altersgrenze auf 60 Jahre anheben. Die Piloten lehnen Einschränkungen beim Vorruhestand ab und haben in diesem Jahr bereits neun Mal gestreikt. Für den Donnerstag hat "Cockpit" zu Arbeitsniederlegungen im Langstrecken- und Frachtverkehr aufgerufen. Der Streik soll in der Nacht um 03.00 Uhr MEZ beginnen und bis Mitternacht dauern.

Die Lufthansa hat bereits mehr als die Hälfte ihres Langstreckenangebots gestrichen. 37 der geplanten 72 Abflüge in Frankfurt und München fallen aus, wie das Unternehmen mitteilte. 24 Verbindungen sollen von freiwilligen Piloten geflogen werden und weitere elf Flüge werden auf den Freitagmorgen verschoben. Bei Lufthansa Cargo sollen trotz Streik etwa zwei Drittel der geplanten Flüge stattfinden.

Ausbau der Billigsparte

Unterdessen hat der Aufsichtsrat von Europas größter Fluggesellschaft dem Ausbau der Billigsparte zugestimmt. Für den Tarifkonflikt mit den Piloten dürfte dies eine weitere Belastung darstellen, denn die Flugzeugführer lehnen das Konzept strikt ab.

Die neue Billig-Airline soll Ende kommenden Jahres unter dem schon eingeführten Namen Eurowings starten, teilte die Lufthansa mit. Vorgesehen ist, kostengünstige Direktflüge innerhalb Europas und auf der Langstrecke anzubieten.

Mit einem Ausbau der Tochter Eurowings will die Lufthansa anderen europäischen Billigfliegern wie Ryanair oder EasyJet die Stirn bieten. Zur niedrigeren Kostenstruktur sollen auch die Piloten beitragen, die die Lufthansa in der "Wings"-Familie nur noch zu für die Mitarbeiter schlechteren Konditionen außerhalb des geltenden Konzerntarifvertrags anstellen will. Die "neue Eurowings" sei die Antwort der Lufthansa auf eine der großen Herausforderungen der europäischen Airline-Industrie, erklärte Konzernchef Carsten Spohr.

Lufthansa-chef Carsten Spohr (Foto.dpa)
Lufthansa-chef Carsten SpohrBild: picture-alliance/dpa

wl/re (dpa, afp, rtr)