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Lufthansa kappt Gewinnziele und schockt Börse

11. Juni 2014

Europas größte Fluggesellschaft Lufthansa hat wegen schwacher Geschäfte in den Kernmärkten ihre Gewinnziele dramatisch zusammengestrichen. Billigflieger und Golf-Airlines machen ihr zu schaffen.

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Bildergalerie Airlines Logo Lufthansa (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Für dieses und das kommende Jahr wurden die Prognosen in einer Pflichtmitteilung an die Börse vom Mittwoch deutlich um bis zu einem Drittel zurückgenommen. Der Aktienkurs von Lufthansa stürzte daraufhin ab - um teilweise mehr als 14 Prozent. Der Gewinnwarnung zufolge soll der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2014 nur noch rund 1 Milliarde Euro betragen. Bislang waren 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro angekündigt worden. Für 2015 geht der Vorstand "bei stabilen Rahmenbedingungen" noch von 2 Milliarden Euro aus, obwohl mit dem Ende des Sparprogramms "Score" bislang 2,65 Milliarden angepeilt worden waren.

Billigflieger und Golf-Airlines

Es handele sich um eine strukturelle Krise und nicht um kurzfristige Entwicklungen, sagte Finanzchefin Simone Menne. Die Überkapazitäten vor allem auf den Nordatlantikverbindungen führten zu einem deutlichen Preisverfall vor allem im bislang lukrativen Segment der spät buchenden Geschäftskunden, die nunmehr eine weit größere Auswahl vorfänden. Der Verkehr über die Drehkreuze sei weit stärker betroffen als die Tochter Germanwings, die weiterhin auf Kurs sei, die Gewinnzone in diesem Jahr zu erreichen. In Europa leide man unter den zunehmenden Direktverbindungen auch der Billigflieger, während auf der Langstrecke vor allem die Fluggesellschaften vom arabischen Golf Kapazitäten in den Markt drückten. Die Erlöse seien sowohl im Passagier- als auch im Frachtgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte Menne.

Lufthansa werde ihr Flugangebot im kommenden Winterflugplan "spürbar reduzieren", kündigte Menne an. Möglicherweise werde dies auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Deswegen würden auch sämtliche Flugzeugbestellungen unter die Lupe genommen, ob sie verschoben oder gar abgesagt werden müssten. Dies betreffe sämtliche Order bei den Herstellern Boeing und Airbus.

zdh/hb (AFP, dpa)