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Lufthansa-Piloten streiken erneut

28. November 2016

Nach zwei Tagen Pause erhöht die Pilotenvereinigung Cockpit den Druck auf die Deutsche Lufthansa. Ein neuer Streik ist angekündigt, der 15. seit Beginn der Tarifauseinandersetzungen vor zwei Jahren.

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Deutschland Lufthansa Piloten Streik
Bild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Erneute Streiks bei Lufthansa

Am Dienstag werde den gesamten Tag die Kurzstrecke der Lufthansa und am Mittwoch ebenfalls für 24 Stunden die Kurz- und zusätzlich auch die Langstrecke bestreikt, teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. Betroffen seien alle Flugzeuge, die in Deutschland starteten.

Am späten Sonntag war ein Spitzengespräch mit den Lufthansa-Vorständen gescheitert. "Es liegt weiterhin kein verhandlungsfähiges Angebot der Lufthansa zur Vergütung der Piloten vor, so dass die Arbeitskampfmaßnahmen weitergeführt werden müssen", begründete Cockpit-Vorstand Jörg Handwerg das Vorgehen der Gewerkschaft.

350.000 Passagiere hat es bislang erwischt

Erneute Streiks bei Lufthansa

Seit Beginn der Tarifauseinandersetzungen im April 2014 hat es bei der Lufthansa bereits 14 Streiks gegeben, nun folgt der nächste Ausstand. Der jüngste Streik ist dabei gerade erst vorbei nach einer kurzen Atempause am Sonntag und an diesem Montag. Davor hatten die Piloten die Arbeit von Mittwoch bis Samstag niedergelegt. Rund 350.000 Passagiere verpassten ihren Flug. Es gab knapp 2800 Flugausfälle. Die Group Airlines Eurowings, Germanwings, SWISS, Austrian Airlines, Air Dolomiti und Brussels Airlines wurden nicht bestreikt.

Die Gewerkschaft kündigt ihre Streiks in der Regel mindestens 24 Stunden vorab an. Cockpit fordert für die 5400 Piloten 3,7 Prozent mehr im Jahr - einschließlich Nachzahlungen für vier Jahre. Die Lufthansa bot jüngst 4,4 Prozent für zwei Jahre und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern sowie die Zusage von Neueinstellungen.

Nach der neuen Streikankündigung will die Lufthansa nun bis Montagnachmittag Sonderflugpläne ausarbeiten. Mit wie vielen Flugausfällen am Dienstag und Mittwoch zu rechnen ist, teilte Lufthansa noch nicht mit.

Sicher ist: Der Dauer-Zwist mit den Piloten gefährdet ein zentrales Vorhaben von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Er hatte zu seinem Amtsantritt vor zweieinhalb Jahren versprochen, die von zahlreichen Streiks geplagte deutsche Airline wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern.

Davon kann nicht die Rede sein und die finanziellen Einbußen sind gewaltig: Die Lufthansa veranschlagt die Verluste durch einen einzigen Streiktag auf der Kurz- und Langstrecke auf zehn Millionen Euro. Zudem besteht die Gefahr, dass Passagiere während des Ausstands andere Airlines zu schätzen lernen und Stammkunden abwandern. Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister hatte jüngst erklärt, die mittelfristigen Buchungszahlen zeigten bereits nach unten.

haz/djo (rtr, dpa)