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Lufthansa-Piloten weiten Streik aus

21. Oktober 2014

Schon wieder sind Reisende die Leidtragenden: Kaum haben die Lokführer ihren Ausstand beendet, rollt die nächste Streikwelle der Lufthansa-Piloten. Jetzt sind auch die Interkontinentalflüge betroffen.

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Lufthansa-Maschinen am Boden (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Michael Dalder

Seit Montag 13.00 Uhr MESZ werden die Kurz- und Mittelstreckenflüge bei Deutschlands größter Airline bestreikt. Dienstagmorgen 6.00 Uhr kamen auch noch die Langstrecken dazu. Der Ausstand soll den ganzen Tag dauern. Es ist der achte Pilotenstreik bei der Lufthansa innerhalb eines knappen halben Jahres.

"Es geht darum, zusätzlichen Druck aufzubauen", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft "Vereinigung Cockpit". Bislang habe Lufthansa nur gemauert. "Wir hoffen Lufthansa dazu zu bewegen, sich ernsthaft mit uns zu unterhalten". Betroffen vom Arbeitskampf seien auf der Langstrecke bundesweit alle Flüge der Lufthansa mit Flugzeugen vom Typ Airbus A380, A340 und A330 sowie Boeing 747. Besonders trifft es das Drehkreuz Frankfurt am Main, wo der Langstreckenverkehr nach Angaben der Lufthansa fast vollständig eingestellt werden muss.

Informationen im Internet

Nach Darstellung der Lufthansa sind durch den Streik 250.000 Fluggäste betroffen. Mit Hilfe nicht streikender Piloten, Flugkapitänen aus dem Management und durch andere Gesellschaften der Lufthansa-Gruppe könnten aber voraussichtlich 84.000 dieser Passagiere an ihre Ziele gebracht werden. Von den geplanten 2330 Flügen sollen 1510 ausfallen, teilte die Fluglinie mit.

Die Lufthansa veröffentlichte im Internet einen Sonderflugplan. Betroffen von dem Ausstand sind Verbindungen der Muttergesellschaft, nicht aber Flüge von zur Lufthansa Group gehörenden Airlines wie Germanwings, Swiss oder Austrian Airlines.

Der erste Tag des aktuellen Streiks bei der Lufthansa verlief nach Angaben des Unternehmens ohne negative Überraschungen. Der Sonderflugplan habe wie geplant umgesetzt werden können, sagte ein Sprecher.

In Zentrum des Arbeitskampf, der sich seit sieben Monaten hinzieht, steht die sogenannte Übergangsversorgung, die es Piloten bisher erlaubt, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen, weil er die Pensionszusagen auf Dauer für unbezahlbar hält. Cockpit lehnt dies ab. Zudem kämpfen die Piloten gegen Pläne der Konzernleitung für eine neue Billigfluglinie. Beide Seiten werfen sich fehlende Kompromissbereitschaft vor.

qu/wl (dpa, rtr, rtr)