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Lufthansa-Piloten zur Schlichtung bereit

13. Mai 2015

Die Lufthansa und ihre Piloten wollen sich im härtesten Tarifkonflikt der Firmengeschichte wieder an einen Tisch setzen. Eine Schlichtung soll den Durchbruch bringen.

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Lufthansa Pilotin
Bild: G. Schlaeger/Lufthansa

In dem seit Monaten schwelenden Tarifkonflikt bei der Lufthansa hat die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) dem Vorschlag einer Gesamtschlichtung zugestimmt. Seine Gewerkschaft habe der Lufthansa am Nachmittag mitgeteilt, dass sie zu einer Gesamtschlichtung bereit sei, teilte Cockpit-Sprecher Markus Wahl am Mittwoch in Frankfurt am Main mit.

Cockpit verzichte zudem freiwillig auf Arbeitskampfmaßnahmen vom Beginn der Schlichtung bis Ende Juli 2015, um der Schlichtung einen konstruktiven Start zu ermöglichen. "Bis dahin sollte absehbar sein, ob ein Schlichtungsprozess zielführend ist und fortgesetzt werden kann." Nun müsse schnell ein Schlichter gefunden werden, mit dem Details und Inhalte der Schlichtung abgestimmt werden könnten.

Konzernchef Carsten Spohr hatte der Gewerkschaft Ende April eine Schlichtung aller offenen Tarifthemen angeboten. Die Konzernspitze ging mit diesem Vorstoß auf die Gewerkschaft zu, die bereits zuvor eine Gesamtschlichtung aller strittigen Punkte gefordert hatte.

Es geht vor allem um die Frühverrentung der Piloten

Die 5400 Piloten hatten in den vergangenen Monaten zwölf Mal gestreikt, um in dem Tarifstreit Druck auf die Lufthansa zu machen. Zentraler Streitpunkt des Konflikts ist die Frührentenregelung der Piloten. Lufthansa-Piloten konnten bislang mit 55 Jahren aufhören - im Schnitt gehen sie mit 59 Jahren in die Rente. Die Konzernführung will diese Altersgrenze wegen des scharfen Wettbewerbs auf 61 Jahre erhöhen. Zudem gehen die Piloten gegen den Ausbau der Lufthansa-eigenen Billig-Airline Eurowings auf die Barrikaden.

Die Arbeitsniederlegungen der Piloten kommen die Lufthansa teuer zu stehen: In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs dürften sich die dadurch verursachten Gewinneinbußen auf 100 Millionen Euro summieren. Im Jahr 2014 beliefen sie die Belastungen auf 230 Millionen Euro.

zdh/wen (afp, dpa, rtr)