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Lustloser Handel mit dünnen Umsätzen

Thomas Kirschning3. Juni 2002

Die deutschen Standardwerte haben nach einem uneinheitlichen Tagesverlauf zunächst um den Vortageswert gependelt. Ein verhältnismäßig freundlicher Auftakt der Wall Street half dem DAX sogar kurz in die Gewinn-Zone.

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Bild: Bilderbox

Zum Schluß notierte er jedoch wieder fast eineinhalb Prozent oder siebzig Punkte unter Freitagsschluß bei 4748. Am Neuen Markt sank der NEMAX 50 um 1,4 Prozent oder elf Punkte auf 794.

Wenig Eigenleben

"Es ist kaum etwas los", sagte ein DAX-Händler. "An den deutschen Börsen herrscht wenig Eigenleben. Wir laufen den Amerikanern nur hinterher." Ein Neuer-Markt-Börsianer sagte: "Die Konjunkturdaten aus den USA waren recht positiv, aber es herrscht absolut kein Kaufinteresse am Neuen Markt. Die Volumen sind sehr dünn."

Londons Börse blieb geschlossen

In den USA war zuvor für den Monat Mai ein unerwartet hoher US-Einkaufs-Managerindex bekannt gegeben worden. Dieser Index gilt als Frühindikator für die Stimmung in der Wirtschaft. Auch wegen des Feiertages anlässlich des Goldenen Kronjubiläums von Königin Elizabeth II. in London, Europas größtem Finanz-Handelsplatz, seien die Umsätze in Europa schwach.

Deutsche Post-Aktien haben wegen der Ankündigung von Warnstreiks seitens der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Montag mit 2,8 Prozent überdurchschnittlich stark abgegeben.

Infineon setzten ihre Schwächephase der vergangenen Woche fort und gaben zweieinhalb Prozent ab. Noch wirkten die negativen Branchenmeldungen aus den USA nach. Chip-Schwergewichte Intel und AMD hatten Sorgen am Markt geschürt, wonach sich Umsatz und Preise schlechter als erwartet entwickeln könnten.

Lufthansa-Aktien gingen nach oben

Lufthansa-Aktien schoben sich um ein halbes Prozent nach oben. Hoffnungen, dass der Tourismus wieder anziehe und die Nachricht, die Star-Alliance werde drei neue Mitglieder erhalten, stützten den Titel. Inzwischen seien sich Anleger sicher, dass die südkoreanische Asiana Airlines, LOT aus Polen und die spanische Spanair zur weltgrößten Fliegerallianz passen, sagte ein Händler.

ThyssenKrupp wurde beflügelt von der Ankündigung, die Welthandelsorganisation wolle die Rechtmäßigkeit der von den USA eingeführten Strafzölle auf Stahlimporte prüfen. Die Essener Aktie verteuerte sich um ein halbes Prozent.

Die Umsätze der Börsen in Deutschland sind im Mai gesunken, während der Derivatemarkt Eurex die Zahl der gehandelten Kontrakte weiter gesteigert hat. An den Börsenplätzen in Deutschland wurden nach Angaben der Deutschen Börse im Mai mit 309 Milliarden Euro 6,7
Prozent weniger umgesetzt als im Vormonat. Im April des Vorjahres waren es noch 382 Milliarden Euro. An der Eurex, die je zur Hälfte der Deutschen und der Schweizer Börse gehört, wurden den Angaben zufolge 59,5 Millionen Kontrakte und damit elf Prozent mehr als im Vorjahr gehandelt. Der umsatzstärkste Wert aus dem Dax war im Mai erneut Siemens mit 6,7 Milliarden Euro.

Die Umlaufrendite wurde sechs Basisstellen höher mit 5,06 Prozent festgestellt.

Die Schlußkurse im Dax wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 86,11 (- 1,14)
Allianz 235,08 (- 5,72)
BASF 48,68 (- 1,12)
Bayer 34,50 (- 0,30)
HypoVereinsbank 36,90 (- 0,23)
BMW 44,62 (- 1,25)
Commerzbank 18,70 (- 0,57)
DaimlerChrysler 52,02 (- 0,52)
Degussa 35,80 (- 0,20)
Deutsche Bank 76,50 (- 0,75)
Deutsche Post 15,10 (- 0,42)
Deutsche Telekom 11,50 (- 0,35)
E.ON AG 55,72 (- 0,06)
EPCOS 41,41 (- 0,32)
Fresenius Med. Care 56,99 (+ 1,69)
Henkel 75,05 (- 1,25)
Infineon Techno 18,20 (- 0,47)
Linde 52,95 (- 0,05)
Lufthansa 14,78 (+ 0,08)
MAN 24,10 (- 0,55)
Metro 34,36 (- 0,34)
MLP 40,30 (- 3,28)
Münchener Rück 241,80 (- 4,43)
Preussag 27,00 (+ 0,25)
RWE 40,89 (+ 0,04)
SAP 108,85 (- 2,91)
Schering 62,70 (- 1,78)
Siemens 65,62 (- 0,38)
ThyssenKrupp 17,45 (+ 0,09)
VW 55,76 (- 0,74)

Ausgewählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete ein Euro
US-Dollar 0,9313
Brit. Pfund 0,6402
Schw. Franken 1,4673
oder Japan Yen 115,67