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Lys Assia

15. Mai 2011

55 Jahre nach ihrem Sieg beim ersten Grand Prix in der Schweiz kam Lys Assia nach Düsseldorf, um die Teilnehmer anzufeuern. Beim Empfang auf dem roten Teppich stand sie der Deutschen Welle Rede und Antwort.

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Die erste Grand Prix Gewinnerin Lyss Assia mit den Deutsche Welle Reportern Lavinia Pitu. und Gavin Blackburn (Fotograf: DW/G. Blackburn)
Grand Prix Gewinnerin Lys Assia mit den DW-Reportern Lavinia Pitu und Gavin BlackburnBild: DW

Der allererste Eurovision Song Contest fand am 24. Mai 1956 in der Schweiz statt und war von der schrillen, kitschigen Show, die wir heute kennen, Lichtjahre entfernt.
Damals hatte das Fernsehen erst in wenigen europäischen Ländern Einzug gehalten. Sieben Länder nahmen teil, und die Show wurde im Radio übertragen. Jedes Land präsentierte sich mit zwei Liedern, und der Sieger wurde von einer Jury gekürt, die im Publikum saß.

Die erste Gewinnerin kam aus dem damaligen Gastgeberland Schweiz und hieß Lys Assia. Mit ihrer Ballade "Refrain" überzeugte sie die Jury und eroberte nicht nur den ersten Preis, sondern auch den Platz als erste Grand Prix-Gewinnerin überhaupt.
55 Jahre später scheint es so, als ob die Zeit für die mittlerweile 86-jährige Lys Assia stehen geblieben wäre. Die rüstige alte Dame präsentiert sich strahlend und glamourös wie eh und je. Beim Empfang auf dem roten Teppich der Düsseldorfer ESPRIT arena fand sie Zeit, der Deutschen Welle Frage und Antwort zu stehen.

Deutsche Welle: Lys, was ist Ihnen vom ersten Grand Prix in Erinnerung geblieben?

Lys Assia: Tja, das ist wirklich lange her, aber wir waren damals nur mit sieben Ländern vertreten und sangen alle zu den Klängen eines einzigen wunderbaren Orchesters. Natürlich war alles live. Zu der Zeit wusste niemand, ob es den Grand Prix im nächsten Jahr noch mal geben würde. Ich finde es wirklich fantastisch, dass er immer noch da ist.

Was ist ihr Eindruck, wenn Sie den heutigen Eurovision Song Contest mit dem Grand Prix von 1956 vergleichen?

Naja, aus technischer Sicht kann man das natürlich gar nicht mehr vergleichen. Zu meiner Zeit spielte sich alles live ab. Heutzutage wird viel mehr in Szene gesetzt. Aber trotzdem finde ich, dass es immer noch die beste europäische Show überhaupt ist, sie bietet Unterhaltung für jung und alt.

Was halten sie von Lenas Lied "Taken by a Stranger"? Mögen Sie es?

Ja, auf jeden Fall. Es ist sehr gut.

Was sagen Sie dazu, dass Deutschland Lena nochmals ins Rennen geschickt hat?

Nun, ich war ja auch nicht nur 1956 beim Grand Prix dabei, ich habe auch 1957 und 1958 teilgenommen. Damals war das ganz normal, aber das ist ja auch schon lange her. Bei Lena halte ich es für eine gute Idee, warum auch nicht?

Die Sängerin Lys Assia lächelt, als sie am 03.10.1956 in der Ernst Merck-Halle in Hamburg von einer deutschen Schallplattengesellschaft am Telefon Glückwünsche zu ihrem zehnjährigen Jubiläum erhält. (Foto: Hermann Niese +++(c) dpa - Report+++)
Lys Assia empfängt nach ihrem Grand Prix Sieg Glückwünsche. Unwahrscheinlich, das sie von Stefan Raab kommen...Bild: picture-alliance/dpa

Wenn Sie heute Ihren Siegertitel "Refrain" hören: Was denken Sie dann darüber?

Oh, es ist immer noch ein schönes Lied. Ich habe es auch immer noch in meinem Repertoire und singe es in mehreren Sprachen. Ich finde es nach wie vor sehr ansprechend, auch wenn es aus einer anderen Zeit stammt.

Welche Bedeutung hat der Eurovision Song Contest für Sie?

Ich finde es wunderbar, dass es ihn immer noch gibt. Am Anfang stand die Idee dahinter, Türen zu öffnen, Verständnis für die die Kulturen der verschieden Länder zu entwickeln und die Leute einander näher zu bringen. Das war damals entscheidend, und das ist es heute noch. Das finde ich einfach wundervoll.

Gehen Sie heute Nacht nach dem Finale zur Party?

Ja natürlich! Wir feiern schon die ganze Woche lang Partys!

Interview: Gavin Blackburn, Lavinia Pitu
Adaption: Suzanne Cords
Redaktion: Rick Fulker