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Männer und Autos

Wolter v.Tiesenhausen19. Juli 2002

Von jeher wird die Bedeutung eines Mannes an seiner Karosse gemessen, von den Triumphwagen römischer Cäsaren über die vergoldeten Prachtkutschen absolutistischer Herrscher bis zu den gepanzerten Staatskarossen von heute.

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Früher standen die Mächtigen in offenen Wagen, das verbietet heute die Sorge um ihre Sicherheit. Bei den Kommunisten ließ man sich vorzugsweise hinter geschlossenen Vorhängen kutschieren. Das genügte als Signal an das Volk: da sitzt einer der ganz Großen drin.

Ein ziemlich Großer will auch Guido Westerwelle werden, der Vorsitzende der deutschen Liberalen. Zu diesem Zweck hat
er sich ein besonderes Wahlkampfgefährt angeschafft.

Es ist ein amerikanisches Wohnmobil, ein zehn Jahre alter "Winnebago" von Crysler. Es wurde in den Parteifarben blau-gelb umgespritzt und auf den Namen "Guidomobil" getauft. Unübersehbar prangt an allen möglichen und unmöglichen Stellen die Zahl 18, Symbol für den angestrebten Anteil an Wählerstimmen, die die Liberalen gewinnen wollen.

Allerdings steckt unter der Motorhaube des "Guidomobils" ein amerikamnischer Spritfresser, der trotz deutscher Sonderbehandlung weit mehr Liter auf 100 Kilomter frisst, als die Liberalen Prozentanteile anstreben. Doch wer viel verbraucht, zahlt auch viel Ökosteuer und die fließt in die Rentenkasse. So hat auch dies seine gute Seite.