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Münchener Lustspiel, Schalker Krimi

Jens Krepela (mit sid/dpa)10. Dezember 2014

Bayern München gewinnt auch das letzte Gruppenspiel gegen ZSKA Moskau klar und erreicht locker das Achtelfinale der Champions League. Auch der FC Schalke 04 ist weiter, muss allerdings lange zittern.

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Fußball Champions League Gruppe G: NK Maribor Schalke 04
Schalkes Meyer (l.) bejubelt seinen Treffer im Millionenspiel - er bedeutet den Einzug ins AchtelfinaleBild: Reuters/Srdjan Zivulovic

Hochspannung im kleinsten Stadion der Champions League: Mit einem knappen 1:0 (0:0)-Erfolg beim Außenseiter NK Maribor gelang dem FC Schalke 04 noch der Sprung ins Achtelfinale. Jungstar Max Meyer erzielte für die Königsblauen kurz nach seiner Einwechslung den Siegtreffer Mitte der zweiten Hälfte. Allerdings mussten die Schalke-Fans bis zur letzten Minute zittern, weil ihre Mannschaft alles andere als souverän agierte. Der Sieg war für die Schalker unbedingt nötig, um Platz zwei in Gruppe G zu sichern. Der direkte Konkurrent Sporting Lissabon unterlag in der anderen Partie beim bereits als Gruppenerster feststehenden FC Chelsea mit 1:3 (0:2).

Trainer Roberto Di Matteo, der erneut auf neun verletzte Spieler verzichten musste, vertraute der zuletzt in der Bundesliga erfolgreichen Elf - mit einer Ausnahme. Jungstar Max Meyer musste auf die Bank, für ihn rückte Marco Höger ins Mittelfeld.

Vor 12.000 Zuschauern bemühte sich Schalke um Spielkontrolle, doch Maribor war das aktivere Team. Schalke-Keeper Ralf Fährmann musste als erster Torwart bei einem Schuss von Tavares eingreifen (15. Minute). Ein Kopfball von Tranquillo Barnetta über das Tor war die erste nennenswerte Offensivaktion der Königsblauen (17.), lange Zeit aber auch die einzige. Auf der Gegenseite hatte Schalke schließlich Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Erst rettete Atsuto Uchida nach einem Kopfball von Zeljko Filipovic auf der Linie, dann noch einmal beim Nachschuss von Marcos Tavares (23.). Die beste Gelegenheit der Schalker vor der Pause versiebte Klaas-JanHuntelaar, als er allein auf Keeper Jasmin Handanovic zulief, aber aus knapp zehn Metern den Ball überhastet übers Tor schoss (44.).

Fußball Champions League Gruppe G: NK Maribor Schalke 04 (REUTERS/Srdjan Zivulovic )
Schalke mit Höwedes (l.) kann in Maribor nicht überzeugen, beisst sich aber verdient durch.Bild: Reuters/Srdjan Zivulovic

Im zweiten Durchgang gingen die Königsblauen aggressiver in die Zweikämpfe und entwickelten mehr Zug zum gegnerischen Tor. Ausgerechnet Torjäger Huntelaar vergab den nächsten Hochkaräter. Aus drei Metern setzte der Torjäger den Ball an den Innenpfosten (55.) - Zeljko Filipovic klärte auf der Linie. Jetzt lief es bei Schalke. Di Matteo brachte Meyer für Barnetta (56.) und wechselte damit den Sieg ein. Der 19-Jährige erlöste die knapp 800 mitgereisten 04-Fans mit dem verdienten 1:0 (62.). Die Führung gab dem Bundesligisten endlich die nötige Souveränität. Dennis Aogo wäre mit einem Distanzschuss beinahe das 2:0 gelungen (71.). Bei Maribor schwanden die Kräfte, trotzdem brachte die Schlussoffensive der Slowenen Schalke noch das ein oder andere Mal ins Wanken. Letztlich behielten Schalke-Keeper Fährmann und seine Vorderleute die Nerven und brachten den Sieg über die Zeit.

"Business as usual" in München

Ein prickelndes Fußballfest mit nervenzerreißender Spannung war in München nicht zu erwarten. Der FC Bayern stand bereits vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen ZSKA Moskau als Tabellenerster fest. Vor heimischem Publikum gaben sich die Münchener keine Blöße und gewannen verdient mit 3:0 (1:0). Thomas Müller (18.) sorgte mit einem verwandelten Foulelfmeter für die Führung. Sebastian Rode und Mario Götze erhöhten im zweiten Durchgang (84./90.).

Bayern Coach Pep Guardiola rotierte kräftig. Er brachte Rode, den abwanderungswilligen Pierre-Emile Höjbjerg sowie Youngster Gianluca Gaudino von Anfang an. Xabi Alonso, Arjen Robben oder Robert Lewandowski dagegen pausierten zunächst.

Dafür feierte Bastian Schweinsteiger sein Comeback in der Startelf. Erstmals seit dem WM-Finale gegen Argentinien lief er wieder in einem Pflichtspiel von Beginn an auf. Als Vertreter des verletzten Philipp Lahm übernahm er auch die Rolle des Kapitäns. In der ungewohnten Formation brauchten die Bayern ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden und so gehörte Moskau die erste Gelegenheit. Seydou Doumbia köpfte knapp daneben (6.). In der Folge zogen Schweinsteiger und Co. ihr gewohntes Spiel mit über 70 Prozent Ballbesitz auf. Nach einer guten Viertelstunde knackten die Bayern den Moskauer Abwehrriegel. Franck Ribery wurde von Bebras Natcho im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Müller. Mit 24 Toren ist der Weltmeister nun alleiniger Rekordtorschütze der Bayern in der Königsklasse.

Müller jubelt über seinen Treffer zum 1:0 gegen ZSKA Moskau (AP Photo/Kerstin Joensson)
Bayern-Rekordtorschütze Müller jubelt über seinen verwandelten Strafstoß zum 1:0 gegen ZSKA MoskauBild: picture-alliance/dpa/Kerstin Joensson

Die Russen lauerten in der Folge weiter auf Konter, kamen aber selten in die Offensive. Lediglich ein sehenswertes Solo von ZSKA-Stürmer Doumbia sorgte für höchste Gefahr, doch Nationalkeeper Manuel Neuer war mit einer Fußabwehr zur Stelle (23.).

Auch im zweiten Abschnitt blieben die Münchner am Drücker, obwohl Moskau seine vorsichtige Haltung zumindest etwas ablegte. Lewandowski (51.) prüfte ZSKA-Keeper Igor Akinfejew mit einem strammen Schuss, genauso wie Robben (59. und 72.). Die letzte Konsequenz fehlte Guardiolas Elf jedoch bis zum Schluss. Dazu hatte Lewandowski Pech, dass ein Kopfball (74.) sowie ein Linksschuss (80.) auf der Linie geklärt wurde. Erst Rode und Götze stellten den auch in der Höhe verdienten Sieg her. "Das ist schon etwas Besonderes", sagte Rode im Interview des TV-Senders Sky. "Wir sind Erster und haben unser Ziel erreicht. Jetzt warten wir darauf, wen wir zugelost bekommen." Die Auslosung der Achtelfinal-Partien findet am kommenden Montag (15.12.2014) statt. Alle vier deutschen Vertreter sind weiter mit von der Partie, nachdem bereits am Dienstag Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen den Sprung in die K.o.-Phase geschafft hatten.

Lust noch mal in den Spielverlauf der Partien einzutauchen? Kein Problem - hier finden sie den Link zu unserem DW-Liveticker.