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Möglicher Machtwechsel

9. März 2013

Nach 15 Jahren haben die Bewohner Maltas möglicherweise genug von ihrer konservativen Regierung. Heute finden Parlamentswahlen statt. Die Umfragen sprechen für einen Machtwechsel.

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Joseph Muscat (links) und Lawrence Gonzi (Artikelbild rechts) (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Mittelmeerinsel ist politisch gespalten: Die oppositionelle Labour-Partei lag in Umfragen vor der heutigen Abstimmung elf Prozentpunkte vor den regierenden Konservativen. Bei einem Labour-Sieg könnte der Parteichef und ehemalige Europaabgeordnete John Muscat (Artikelbild links) mit 39 Jahren zum jüngsten Ministerpräsidenten Maltas werden.

Muscat führte die Arbeiterpartei zur politischen Mitte. Im Wahlkampf nutzte seine Partei die Situation aus, dass viele Malteser unzufrieden sind mit den hohen Energiepreisen und den steigenden Ministergehältern. Sie versprach, die Strom- und Wasserpreise zu senken und Korruption zu bekämpfen. Während der 39-Jährige sich 2003 noch gegen den EU-Beitritt Maltas ausgesprochen hatte, versicherte er nun, die Mitgliedschaft des Landes in der EU stehe außer Frage.

Regierungschef wahrscheinlich vor der Abwahl

Der amtierende Regierungschef Lawrence Gonzi (Artikelbild rechts) hatte im Dezember eine entscheidende Abstimmung über den Haushalt verloren. Daraufhin hatte er die Parlamentswahlen vorgezogen. Seine Nationalistische Partei (PN) hatte zuletzt im Parlament eine Mehrheit von nur einem Sitz.

Der Ministerpräsident versuchte vor den Wahlen seine drohende Niederlage abzuwenden, indem er auf die wirtschaftlichen Erfolge seiner Regierung verwies. Tausende Arbeitsplätze habe die Partei geschaffen, während größere europäische Staaten in der Krise steckten, so Gonzi. Er forderte junge Wähler auf, "nicht für Veränderung um der Veränderung willen" zu stimmen.

Der Hafen der maltesischen Hauptstadt La Valletta (Foto: dpa)
Das kleinste EU-Mitgliedsland hat eine gesunde Wirtschaft - auch dank des boomenden TourismusBild: picture-alliance/dpa

Malta hat eine der höchsten Wirtschaftsleistungen der EU. Die Mittelmeerinsel entging, anders als seine südeuropäischen Nachbarn, der Krise. Der Tourismus boomt, die Arbeitslosenquote ist mit 4,3 Prozent die niedrigste in der EU. Die ersten Ergebnisse der Parlamentswahl soll es Sonntagmittag geben. Etwa 330.000 Menschen sind wahlberechtigt.

nem/haz (dpa, ap)