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Madrider Lokalduell in Mailand

Calle Kops dpa, sid
27. Mai 2016

Wie schon im Stadtduell vor zwei Jahren geht Real Madrid als Favorit ins Königsklassen-Endspiel gegen Atletico. Ronaldo, Kroos und Co. wollen den elften Titel für Real, Atletico will Revanche für die Final-Pleite 2014.

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Real Madrids Cristiano Ronaldo (r.) im Kopfballduell mit den Profis von Atletico Madrid Miranda (2.v.r.) and Diego Godin (Foto: REUTERS/Stringer)
Bild: Reuters/Stringer

Es ist das brisante "Derbi madrileno", die Neuauflage des Endspiels von 2014 und der Kampf um Europas Fußball-Krone. Im Champions-League-Finale kommt es zwischen Real Madrid und Atletico Madrid zum Showdown zweier komplett verschiedener Clubs und Mannschaften. Die finanz- und spielstarken Königlichen treffen auf den Arbeiterverein aus dem "anderen" Teil der spanischen Hauptstadt.

Real träumt nach nur knapp fünf Monaten unter Chefcoach Zinedine Zidane von "La Undecima", dem elften Titel in der europäischen Königsklasse. Weltmeister Toni Kroos räumte vor dem Aufeinandertreffen im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion am Samstag (20.45 Uhr MESZ) einen großen Erfolgsdruck ein. "Damit es nach dem Urteil der Öffentlichkeit eine gute Saison wird, müssen wir dieses letzte Spiel gewinnen. So ist halt das Selbstverständnis von Real Madrid: Der größte Club muss auch das Größte gewinnen", sagte der 26-Jährige im Interview der "Süddeutschen Zeitung".

Zidane sieht keinen Favoriten

"Das Wichtigste ist zu gewinnen", forderte auch Reals Superstar Cristiano Ronaldo: "Und dass die Fans hinter uns stehen wie in den vergangenen Spielen, um eine magische Nacht daraus zu machen." Der dreimalige Weltfußballer kann mit einem Tor seinen Rekord von 17 Treffern aus der Saison 2014 einstellen und gleichzeitig der erste Profi werden, der in drei verschiedenen Champions-League-Finals trifft.

Real-Madrid-Coach Zinedine Zidane im Poträt (Foto: Reuters / Sergio Perez Livepic)
Real-Coach Zinedine Zidane geht realistisch in das FinaleBild: Reuters/S. Perez

Auch wenn Real den Titel in der Primera Division knapp verpasst hat, hat das Team einen Lauf. Immerhin konnten die Königlichen die letzten zwölf Ligaspiele für sich entscheiden. "Es war eine gute Saison und die Spieler leisten tolle Arbeit", sagte Zidane, der jedoch die Favoritenrolle nicht unbedingt annehmen wollte. "Es wird sehr schwierig, weil Atletico nicht nur gut verteidigt, sondern ein komplettes Team ist, das sehr gut spielt."

Der Coach betonte, das Finale sei "das wichtigste Spiel der Saison". Seit seinem Amtsantritt Anfang Januar hat der 43-Jährige 21 Siege in 26 Partien eingefahren. "Wir sind bereit für dieses Finale. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, stehen die Chancen bei 50:50 und wir werden bis zum Schluss kämpfen." Es wäre der erste Titel für die Königlichen seit dem Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft 2014.

Simeone sinnt auf Revanche

Atletico Madrid dagegen will den ersten Königsklassen-Titel seiner Geschichte holen. "Wir haben die Möglichkeit, etwas zu schaffen, das in diesem Club bislang noch nicht geschafft wurde", sagte Torjäger Fernando Torres. Für die Rojiblancos kommt es vor allem darauf an, gegen Reals Offensiv-Power defensiv kompakt zu stehen. Mit einer starken Verteidigung und einzelnen Kontern gelang es dem Dritten der spanischen Liga bereits den FC Bayern und Titelverteidiger FC Barcelona aus dem Wettbewerb zu werfen.

Trainer Diego Simeone - seit viereinhalb Jahren bei Atletico - will Revanche für die 1:4-Final-Niederlage von Lissabon nehmen und tut dafür alles. Er provozierte unter anderem Zidane mit der Aussage, Real werde in Mailand sicher aus einer verstärkten Abwehr heraus agieren. Vielmehr ist zu erwarten, dass Atletico sich wieder hinten einigeln und mit den schnellen Spitzen Fernando Torres und Antoine Griezmann auf Konter setzen wird. Von den letzten zehn Pflichtduellen gewann Real immerhin nur eines. Simeone setzt aber nicht nur auf Taktik, Provokation und Motivation.

Atletico-Madrid-Trainer Diego Simeone (l.) gestikuliert am Spielfeldrand (Foto: EPA/ALBERTO MARTIN dpa Bildfunk)
Atletico-Trainer Diego Simeone (l.) dirigiert sein Team über neunzig Minuten, hat sich dabei nur nicht immer im GriffBild: picture-alliance/epa/A. Martin

Das abergläubische Schlitzohr aus Argentinien berücksichtigt laut "AS" auch die Sternzeichen seiner Schützlinge und machte diesmal außerdem bei der Vorbereitung des Finales alles ganz anders als vor dem Endspiel 2014. Der Antrag, in Mailand in den nach Simeones Ansicht glückbringenden blauen Ersatztrikots auflaufen zu dürfen, wurde von der UEFA allerdings abgelehnt.

Die Partie in Mailand beginnt am Samstag um 20.45 Uhr MESZ. Im DW-Liveticker können Sie das Geschehen mitverfolgen. Los geht es rund 15 Minuten vor Anpfiff.

ck/to (dpa, sid)