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Mafia kontrolliert Landwirtschaft in Süditalien

4. Februar 2004
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Die süditalienischen Bauern verlieren nach eigenen Angaben jährlich weit über fünf Milliarden Euro an die Mafia. Wie die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch (4.2.2004) berichtete, ergab dies eine Untersuchung des italienischen Bauernverbandes. Der tatsächliche Schaden sei weit höher, denn aus Angst vor Repressalien hätten die Landwirte nur in zwei von sechs Regionen zwischen Neapel und Palermo die Fragen beantwortet.

Der Untersuchung zufolge organisiert die Mafia im ländlichen Süditalien Schutzgelderpressungen, errichtet illegale Mülldeponien und betreibt einen regen Handel mit geraubtem Vieh sowie gestohlenen landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ferner betreibt die Verbrecherorganisation illegale Schlachthöfe, von denen aus das Fleisch ohne Gesundheitskontrollen in den Handel gebracht wird.

"Wir haben das Phänomen unterschätzt, denn wir waren überzeugt, dass die Mafia kein Problem mehr ist und Sicherheitspolitik nur in den Städten nötig ist", kommentierte der Chef der Anti-Mafia-Behörde, Pier Luigi Vigna, den Alarm des Bauernverbandes.