„Man rettet die Spekulanten auf Kosten der Bürger“ | Kundenservice | DW | 29.01.2010
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Kundenservice

„Man rettet die Spekulanten auf Kosten der Bürger“

Die Themen in dieser Woche: Leere Kassen überall - unsere User befürchten den Ausverkauf des Kleinen Mannes. Außerdem: Schulpflicht - ein Menschenrechtsverstoß?

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Jetzt muss der Staat und müssen seine Bürger gerettet werden. Aber von wem? In ein bis zwei Jahren kommt das große Erwachen. Man rettet die Spekulanten auf Kosten der Bürger. Mit einer solchen Politik gibt es kein finanzielles Überleben. Keiner soll sich da Illusionen machen. Sehr bald muss entschuldet werden, anders geht es nicht mehr weiter. Das Limit ist erreicht. (Melanie Gatzke, Deutschland)

Bundesfinanzminister Schäuble hat kein Blatt vor den Mund genommen, wenn er ein hartes Sparprogramm ab 2011 dem Bund vorlegen wird. Der Bürger wird sich damit abfinden müssen, dass die Kommunen künftig vor leeren Kassen stehen werden. Die Last der großen Pleite, verursacht von der gierigen Finanzwelt, trägt wie immer der kleine Mann, und so lange Regierungen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit nicht den Mut aufbringen, sie zu zügeln, werden wir weiter unter solchen Missständen zu leiden haben. (Kai Nicholson, Indien)

Schulpflicht und Menschenrechte

Einerseits mag es zu kritisieren sein, dass mit der Schulpflicht ein Menschenrecht verletzt wird, da der elterliche Einfluss auf die Erziehung eingeschränkt wird. Aber Kinder wachsen ja nicht unter der isolierenden Seifenblase elterlicher Obhut auf, sondern in eine Gesellschaft hinein. Wo anders können sie besser in die Gesellschaft sozialisiert werden als in Einrichtungen, die dafür eigens eingerichtet sind? Ich finde, Schulpflicht sollte als Prinzip erhalten bleiben. Wenn Elterninitiativen "privaten Unterricht" zu Hause organisieren wollen, sollte das vielleicht nicht unmöglich sein, aber nur unter Kontrolle, und als eine Art Privatschule um zu vermeiden, dass mit dem Wegfallen der Pflicht chaotische Verhältnisse eintreten. (Martina Zingui, Kamerun)

Wie wenig gelassen man in Deutschland auf das Urteil aus den USA reagiert, das einer deutschen Familie Asyl gewährt, zeigen die genervten Kommentare, die sich nicht zu schade sind, billigste antiamerikanische Vorurteile zu bemühen. In Wirklichkeit geht es jedoch um etwas anderes: Ein Staat, der sich demokratisch und rechtsstaatlich nennt, kann nicht auf der anderen Seite Kinder mit der Polizei abholen lassen und die Eltern mit Gefängnis bedrohen. Im 21. Jahrhundert leben und Obrigkeitsstaatlichkeit des 19. Jahrhunderts praktizieren geht eben nur solange gut, bis der Krug im westlichen Wertekanon bricht. Das hat Deutschland jetzt schmerzlich zu spüren bekommen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ist es, zu wissen, dass das amerikanische Recht im Wesentlichen auf Präzedenzurteilen basiert. Man kann unterschiedlicher religiöser Ansicht sein – wenn sich in Deutschland im Umgang mit bürgerlichen Freiheitsrechten nichts ändert, wird sich jeder weitere Betroffene auf den vorliegenden Fall berufen können und in den USA sein (Asyl)recht erhalten – zum internationalen Schaden Deutschlands. (Stefan Prystawik, USA)

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