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"Man will sich von der letzten Fernsehgesellschaft befreien, die die Macht kritisiert"

11. Januar 2002

- Sekretär des russischen Journalistenverbandes sieht keine Gründe für die Auflösung von TW-6

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Moskau, 11.1.2002, INTERFAX, russ.

Der Sekretär des Journalistenverbandes Russlands, Michail Fedotow, hält das Urteil des Präsidiums des Obersten Schiedsgerichtes der Russischen Föderation für "unbegründet", das den Beschluss über die Liquidation von TW-6 in Kraft gelassen hat. Diese Meinung äußerte er am Freitag (11.1.) auf einer Pressekonferenz, die dem Tag der russischen Presse gewidmet war, der am 13. Januar begangen wird.

Nach Ansicht von Michail Fedotow "gibt es keine Gründe für die Auflösung von TW-6", wenn man berücksichtigt, dass die reinen Aktiva der Gesellschaft Mitte des Finanzjahres 2001 das vom Gesetz festgelegte Minimum überstiegen.

Ein weiterer Teilnehmer der Pressekonferenz, der Direktor des Zentrums für Extremjournalismus, Oleg Panfilow, ist überzeugt, dass es "in der Sache TW-6 einen politischen Beweggrund gibt". "Für jemanden ist es von Vorteil, sich von der letzten, die Macht kritisierenden Fernsehgesellschaft zu befreien", sagte er.

Auf die Verletzung der Rechte der Journalisten in Russland eingehend, unterstrich Oleg Panfilow, dass im Jahr 2001 80 Überfälle auf Journalisten registriert wurden, die etwas mit deren Berufstätigkeit zu tun hatten, dass ein Journalist bei der Ausübung seiner Berufspflichten ums Leben kam und die Zahl der Strafverfahren gegen Vertreter der Massenmedien zugenommen hat. Dabei unterstrich er, dass am häufigsten (99 Prozent aller Fälle) die Rechte der Journalisten in den Regionen verletzt werden. (lr)